Chronik/Wien

130.000 Euro schwammen in der Donau: Haftstrafe für Mann, der kassieren wollte

Die 130.000 Euro, die im Dezember des Vorjahres aus der Neuen Donau gefischt worden waren, bescherten am Montag einem 40-jährigen Wiener einen Strafprozess. Friedrich T. war wegen versuchten schweren Betruges angeklagt, weil er behauptet hatte, die Banknoten wären aus seinem Autofenster geflattert.

Halb Wien rätselte am 4. Dezember 2015, wie die 500-Euro-Scheine in der Neuen Donau gelandet sein könnten. Und wem der Schatz gehört. Das kam dem von 820 Euro Mindestsicherung lebenden Friedrich T. sehr gelegen.

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Er rief bei der Polizei an und behauptete, das Geld verloren zu haben. Die 130.000 Euro seien ihm als Security-Mitarbeiter von einem Kunden anvertraut worden, er hätte einen Geldtransport durchführen sollen. Auf der Floridsdorfer Brücke habe sein Kollege allerdings das hintere Autofenster geöffnet, dabei sei das Plastiksackerl mit dem Geld aus dem Auto geflogen.
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Zu seinem Pech hatte sich bereits eine Zeugin gemeldet, die an dem Tag einen alten verwirrten Mann auf der Donauinsel beobachtet hatte, dem die 130.000 Euro ins Wasser gefallen waren. Die Polizei fand heraus, dass Friedrich T. in Deutschland sechs Vorstrafen hat und in Österreich in den Verkauf von aus China eingeführten illegalen Substanzen verwickelt ist. Deswegen sitzt er inzwischen auch in U-Haft.
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"Blödsinn"

Beim Prozess bezeichnete der Angeklagte die Idee mit dem Geld als "Blödsinn". Sein Verteidiger Herbert Eichenseder erklärte, würde es einen Tatbestand der Dummheit geben, müsste man T. danach verurteilen. Der Richter verhängte 15 Monate teilbedingte Haft, drei Monate davon unbedingt, T. nahm die Strafe gleich an.