Chronik

Es geht Richtung 30 Grad: Der Sommer macht seinem Namen jetzt endlich Ehre

Was war das für ein Trauerspiel: Der Mai gab sich verregnet und kalt. Er ging als einer der fünf nassesten „Wonnemonate“ der vergangenen 156 Jahre in die Geschichte ein. Die erste Juni-Hälfte wurde in großen Teilen Österreichs vom Hochwasser regelrecht weggespült. Und das nach einem Winter, der mit dem trübsten Februar seit 1947 glänzte.

Warm und freundlich

Die Bikes mussten heuer lange im Keller bleiben, die Wanderschuhe konnten nur selten geschnürt werden und die Badehose blieb öfter trocken, als Sonnenhungrigen lieb gewesen ist. Doch in den vergangen Tagen hat sich der Sommer endlich blicken lassen. Und der weitere Ausblick ist positiv. „Der Sonntag wird überwiegend freundlich“, verspricht Christian Pehsl von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Am Montag könne es zwar an der Alpennordseite zu einigen Schauern kommen. „Aber die Temperaturen bleiben österreichweit auf angenehm sommerlichem Niveau zwischen 23 und 27 Grad.“

Einen echten Höhepunkt kündigt der Meteorologe für den Dienstag an. „Im Osten und Süden des Landes, aber auch in den Tälern des Westens geht es knapp an die 30 Grad.“ Zum Sommer gehören aber auch Gewitter. Mit denen ist ab Mittwoch in Westösterreich, ab Donnerstag im Osten zu rechnen. Mit der steigenden Gewittergefahr sinken vorerst auch die Temperaturen. Die Abkühlung macht aber laut Pehsl bei etwa 20 Grad halt. Und er versichert: „Es wird heuer sicher noch einige Badetage geben.“

Gewitter gehören zu den großen meteorologischen Unwägbarkeiten. Denn derart regionale Ereignisse können nur schwer genau vorhergesehen werden. In den Bergen kann das zu Problemen führen. Das hat sich zuletzt gleich zwei Mal gezeigt: Am vergangenen Sonntag hat ein Nachmittagsgewitter neun Personen auf einem Klettersteig über Innsbruck in eine alpine Notlage gebracht. Sie mussten geborgen werden. Am Dienstag wurden fünf Mountainbiker in Salzburg von einem Blitz getroffen. Auch sie kamen unerwartet in ein Gewitter.

Bessere Tourenplanung

Um Freizeitsportlern bei der Tourenplanung in den Bergen mit besseren Detailprognosen zu versorgen, hat die ZAMG gemeinsam mit den Naturfreunden ein neues Wetterportal entwickelt (siehe unten). „Das ist seit 1. Juli online und deckt neun Regionen im gesamten Alpenbogen ab“, erzählt Pehsl, der an der Entwicklung mitgearbeitet hat. Eine Akutwarnung ist aber auch damit nicht möglich, stellt er klar.

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