Chronik/Welt

"Land unter" in Deutschland und Tschechien

Auch Österreichs Nachbar Deutschland ist wegen der anhaltenden Regenfälle mit Hochwasser konfrontiert: In der Nacht auf Sonntag haben überlaufende Flüsse Straßen in Bayern, Sachsen und Baden-Württemberg überschwemmt. Besonders betroffen waren nach Angaben von Polizei und Einsatzkräften die Städte Chemnitz, Passau und Tübingen.

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In Passau an der österreichischen Grenze trat die Donau über ihre Ufer und überschwemmte Teile der Stadt - wie die Polizei Sonntag früh mitteilte, waren eine Brücke und zwei Straßen nicht mehr passierbar. Der Pegelstand des Flusses erreichte 8,51 Meter, das entspricht der höchsten Meldestufe. Auch in Chemnitz in Sachsen trat der gleichnamige Fluss über die Ufer; in der Kleinstadt Grimma, wo am Samstag Teile der Innenstadt unter Wasser standen, werden weitere Überschwemmungen befürchtet.

Zwei Vermisste in Reutlingen

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Nach Angaben von Rettungskräften und Polizei trat auch der Neckar bei Tübingen über die Ufer. In Reutlingen wurden am Sonntag zwei Menschen vermisst - sie könnten in die Echaz, einen Neckarzufluss, gefallen sein. Im Stadtgebiet lief eine Tiefgarage voll Wasser. Im Nachbarort Gönningen trat die Wiezaz über die Ufer und überschwemmte die Produktionsanlagen einer Firma, eine Schule und eine Turnhalle.
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In Chemnitz wie in Passau wurde mit weiter steigendem Hochwasser gerechnet. Neuer Regen soll weitere Fluten bringen. Im Südwesten und am Alpenrand erwartete der Deutsche Wetterdienst schauerartige und andauernde Niederschläge. Im Osten gehe der Dauerregen weiter: Pro Stunde könnten bis zu 15 Liter auf einen Quadratmeter fallen.

Ein Todesopfer in Tschechien

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In Tschechien hat sich die Hochwasserlage dramatisch zugespitzt. In mehr als 40 Orten galt am Sonntag die Warnstufe 3, die einer erheblichen Gefahr entspricht. Bei Prag stürzte ein Wochenendhaus wegen des matschigen Untergrunds ein. Die Hausbesitzerin starb, wie die nationale Agentur CTK meldete. An zwei Flüssen in Böhmen wurden drei Wassersportler vermisst. Die Polizei musste die Suche nach ihnen wegen der hohen Pegel abbrechen.

In der Stadt Hostinne am Oberlauf der Elbe waren Hubschrauber im Einsatz, um Einwohner aus ihren Häusern zu retten. In den westlichen und südlichen Landesteilen wurden Straßen und Bahnstrecken gesperrt.

Die Regierung schickte rund 200 Soldaten zum Hilfseinsatz. In Prag arbeitete die Feuerwehr seit der Nacht auf Sonntag auf Hochtouren, um Deiche zu sichern und Hochwasserbarrieren zu errichten. Unter anderem ist auch die bei Touristen beliebte Prager Altstadt von einer Überflutung bedroht. Ein Feuerwehrsprecher nannte die Hochwasserlage "sehr ernst".

Im August 2002 hatte Tschechien das schlimmste Hochwasser seiner Geschichte erlebt. Damals stand etwa ein Drittel des Landes unter Wasser, 17 Menschen kamen in den Fluten ums Leben.