Chronik/Welt

Baby aus den Fluten befreit

Sturm und Regen haben an der Ostküste Australiens tausende Häuser überschwemmt und Dutzende Einwohner auf die Dächer getrieben. In der Stadt Bundaberg mit rund 70.000 Einwohnern mussten Rettungsspezialisten am Montag viele Menschen von Hubschraubern aus mit Seilwinden in Sicherheit zu bringen.

"Wenn Ihr Haus unter Wasser steht, gehen Sie auf das Dach, wenn es sicher ist", ordnete Polizeichef Grant Marcus im Fernsehen an. "Versuchen Sie, Rettungshubschrauber auf sich aufmerksam zu machen, die über den Dächern kreisen."

Baby aus Fluten gerettet

Zu einer dramatischen Rettungsaktion kam es am Dawson Highway in der Ortschaft Biloela (siehe Video): Zwei Frauen und ein 14 Monate altes Baby wurden durch die Fluten auf einem Lieferwagen eingeschlossen. Da das Tau der Helikopter-Rettungsmannschaft zu groß war, wurde das Kind in einer Sporttasche in den Hubschrauber gehievt. Der Kleine und beide Frauen blieben bei der Aktion unverletzt.

Unterdessen stieg die Zahl der Todesopfer auf drei an. Ein 81 Jahre alter Segler ertrank, nachdem sich seine Jacht vom Anker losgerissen hatte, ein 27-Jähriger wurde in den Fluten eines angeschwollenen Flusses davongerissen und von der Strömung unter Wasser gezogen. In der Stadt Brisbane im Bundesstaat Queensland wurde die Leiche eines von den Fluten fortgeschwemmten Mannes entdeckt, die Leiche eines weiteren wurde im nördlich gelegenen Gympie gefunden. Es waren die schlimmsten Überschwemmungen, die in Bundaberg rund 385 Kilometer nördlich von Brisbane je gemessen wurden.

Der heftige Regen zog hinter Tropensturm Oswald mit Sturmböen über die Stadt und die ganze Küstenregion. Queensland mit seinen kilometerlangen Sandstränden an der Gold- und Sunshine-Küste ist die Haupturlauberregion des Kontinents. Auch in Gympie und Maryborough nördlich von Brisbane und weiter im Hinterland drohten Überschwemmungsbarrieren zu brechen.

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Brisbane mit mehr als zwei Millionen Einwohnern rechnet im Laufe der Woche mit Hochwasser. Dort gab es erst vor zwei Jahren schwere Überschwemmungen. Der Wivenhoe-Staudamm konnte die Wassermassen nicht eindämmen, mehr als 20.000 Häuser wurden überschwemmt.