Chronik/Welt

Italien-Erdbeben: Noch immer werden Leichen geborgen

Die Zahl der Opfer des Erdbeben in Mittelitalien ist auf 292 gestiegen. Aus den Trümmern des Hotels Roma in Amatrice, dem Epizentrum des schweren Erdbebens, wurde in der Nacht auf Dienstag die Leiche einer Frau geborgen. Auch am Montag war in dem eingestürzten Gebäude eine Tote gefunden worden.

Eine weitere Personen wurde unter den Trümmern lokalisiert. Die Bergung gestaltet sich jedoch schwierig, wie italienische Medien berichteten. Mehrere Menschen werden in Amatrice noch vermisst. In der Nacht auf Dienstag wurden 16 Nachbeben registriert. Das stärkste mit der Magnitude 3.4 ereignete sich um 2.35 Uhr. Das Epizentrum lag nahe der umbrischen Stadt Norcia.

Trauerfeier für Erdbebenopfer

Am Dienstagnachmittag ist in Amatrice eine Trauerfeier für die Erdbebenopfer geplant, zu der Premierminister Matteo Renzi und Staatschef Sergio Mattarella erwartet werden. Wie bereits der Samstag, als die 35 Erdbebenopfer der Region Marken in der Stadt Ascoli Piceno beerdigt wurden, wurde der heutige Dienstag zum nationalen Trauertag erklärt.

Die Regierung versprach, dass innerhalb eines Monats für alle Obdachlosen eine Unterkunft zur Verfügung stehen werde. Die Menschen sollen in Holzbungalows untergebracht werden. Niemand solle länger als vier Wochen in den Zeltlagern übernachten müssen. Die Arbeiten für den Wiederaufbau würden schätzungsweise fünf Jahre lang dauern, verlautete aus Regierungskreisen. Die EU gab zu verstehen, dass Italien nicht mit einer Lockerung des Stabilitätspakts rechnen könne, um Baupläne in erdbebengefährdeten Gebieten zu realisieren.

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Der Trentiner Zivilschutz sandte unterdessen mehrere Feuerwehrteams in die Erdbebenregion, die auf das Abstützen einsturzgefährdeter Gebäude spezialisiert sind. Vier Mannschaften, die jeweils bis zu drei Tagen im Einsatz bleiben werden, sollen zum Einsatz kommen. Auch Bautechniker werden geschickt.