Chronik/Welt

Der Vater der Computermaus ist tot

Einer der stillen Helden des Computer-Zeitalters ist tot. Als Douglas C. Engelbart im Jahr 1963 an der kalifornischen Stanford Universität forschte, kam ihm nach eigenen Angaben jene Idee, die heute für Milliarden Menschen nicht mehr aus dem täglichen Gebrauch wegzudenken ist: die Computermaus.

Sein als X-Y-Positions-Anzeiger für ein Bildschirmsystem erdachtes Gerät besaß eine Taste und einen Drehknopf, sollte jedoch fünf Jahre Entwicklung brauchen, ehe es Engelbart der kritischen Fachjury der Computer Conference im Herbst 1968 in San Francisco vorstellte. Es wurde eine der wichtigsten technischen Präsentationen des 20. Jahrhunderts werden.

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In knapp mehr als einer Stunde zeigte mittels seines "Käfers" - später sollte der "Bug" der Menschheit als Cursor bekannt werden - den begeisterten Kollegen wie man mit Hilfe seiner Maus einen Computer steuern können. Neben der Textbearbeitung zeigte er Möglichkeiten auf damit Videokonferenzen und Hypertext zu steuern sowie die erst Jahrzehnte später umgesetzte Idee in einzelnen "Fenstern" zu arbeiten. Kein Wunder also, dass 1994 der Journalist Steven Levy Engelbarts Präsentation als "Die Mutter aller Demos" bezeichnete.

Wie wichtig Engelhardts Erfindung war sollte sich fast 15 Jahre später zeigen. Apples "Lisa", der erste Heimcomputer mit grafischer Benutzeroberfläche, war ohne seiner Mensch-Maschine-Schnittstelle "Maus" praktisch nicht zu bedienen. Douglas C. Engelbart wurde 88 Jahre alt, er starb an Nierenversagen.