Chronik/Welt

Angespannte Lage in Deutschland

Dramatisch präsentierte sich die Hochwasser-Situation im deutschen Magdeburg an der Elbe. Der Stadtteil Rothensee drohte vollzulaufen und die Einsatzkräfte kämpften um ein Umspannwerk. Wenn die Stromversorgung zusammenbricht, fallen auch die Pumpen aus. 23.000 Menschen mussten Sonntagnachmittag ihre Wohnungen verlassen.

Südlich von Magdeburg in Groß-Rosenburg brach ein Damm. Ob Sabotage der Grund war, lässt sich im Nachhinein kaum ermitteln. Ein Drohbrief, der in mehreren Zeitungsredaktionen eingelangt war, machte die Deichwachen, die ständig patrouillieren hochnervös. Unbekannte hatten damit gedroht, fünf Deichabschnitte zu beschädigen, „um bundesweit Menschen zu schaden“. Die Kontrollen wurden auch aus der Luft verschärft.

Auf dem Frankfurter Flughafen kam es bereits am Sonntag zu Ausfällen und Verspätungen wegen heftiger Gewitterfronten. Starkregen wurde für den Allgäu vorausgesagt. Auch im bayerischen Deggendorf war von Entspannung noch keine Spur.

Alle Inhalte anzeigen
Erst im Verlauf der Woche wird sich zeigen, was die Fluten in Norddeutschland anrichten. Nord-Brandenburg droht noch ein tagelanger Kampf gegen das Wasser. In Schleswig-Holstein wurden am Sonntag Rekord-Wasserstände gemessen, Freiwillige wurden gesucht, um Sandsäcke zu befüllen. Probleme macht auch das Grundwasser, dass nach oben drückt.

Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck besuchte am Sonntag Halle und Meissen. „Man kann sich gar nicht vorstellen, was da alles zu bewältigen ist“, sagte er. Der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes drohte Katastrophentouristen damit, auch sie zur Mithilfe zu verpflichten.