Streit über Schadenersatz wegen Suez-Blockade landet vor Gericht
Im Streit über Schadenersatz für die Blockade im Suezkanal will der Eigentümer des havarierten Containerschiffs "Ever Given" vor Gericht ziehen. Die Eigentümer hätten Einspruch gegen die Beschlagnahmung ihres Schiffs und dessen Fracht durch die ägyptischen Behörden eingelegt, teilte das Versicherungsunternehmen UK P&I am Freitag mit. Der Fall soll demnach am 4. Mai verhandelt werden.
Hintergrund ist, dass sie sich die Parteien ohne Gerichtsverfahren nicht auf eine Ausgleichssumme verständigen konnten. Ägypten will die Weiterfahrt des Schiffs aber erst nach einer Einigung erlauben.
Vor rund zwei Wochen hatte die Suezkanal-Behörde vom Eigentümer des Frachters, dem japanischen Unternehmen Shoei Kisen Kaisha, 916 Mio. US-Dollar (760 Mio. Euro) Entschädigung gefordert. Der Eigentümer und der britische Versicherer fanden die Summe zu hoch und die Forderung nicht ausreichend begründet. UK P&I argumentierte etwa, dass bei dem Unfall im Suezkanal niemand verletzt und die Umgebung nicht verschmutzt worden sei. Der Konzern unterbreitete Ägypten demnach ein eigenes Angebot.
Die Verantwortlichen hatten zunächst versucht, eine Einigung ohne ein wohl langes und kompliziertes Gerichtsverfahren zu erzielen. Insgesamt sind nach Angaben des Versicherers noch 25 Besatzungsmitglieder an Bord, die auf Weiterfahrt warten.
Das 400 Meter lange Containerschiff war am 23. März im Suezkanal auf Grund gelaufen, stellte sich quer und blockierte sechs Tage lang die wichtige Schifffahrtsstraße zwischen Asien und Europa. Hunderte Schiffe mussten wegen der Blockade auf Durchfahrt warten