Stierhatz in Pamplona: Aktivisten protestierten mit nackter Haut
Im nordspanischen Pamplona sind wieder die Stiere los: Am Samstag wurde in der Stadt das gleichermaßen berühmte wie umstrittene "Sanfermines"-Fest mit seinen legendären Stierhatzen eröffnet. Vor Tausenden begeisterten, traditionell ganz in Weiß-Rot gekleideten Menschen wurde um Schlag 12.00 Uhr vom Balkon des Rathauses die Eröffnungsrakete "Chupinazo" abgefeuert.
"Viva San Fermin!", rief die jubelnde Menge und schwenkte rote Halstücher. Der erste der acht Stierläufe findet am Sonntagmorgen statt.
Proteste am Freitag
Am Freitag hatten Dutzende Demonstranten der Tierschutzorganisationen Peta und Animal Naturalis vor dem Rathaus gegen das Volksfest protestiert. Nur mit schwarzen Unterhosen bekleidet, trugen sie Stierhörner auf dem Kopf und legten sich auf den Boden - in Anlehnung an den viel kritisierten Tod der Bullen in der Arena. Auf gelben Schildern war zu lesen "Stiere sterben in Pamplona einen blutigen Tod". Seit nunmehr 16 Jahren fänden regelmäßig solche Proteste statt, rechnete die Zeitung La Vanguardia vor.
15 tote Menschen seit 1924
Bei dem seit 1591 stattfindenden Fest, das dem Stadtheiligen San Fermin gewidmet ist, werden acht Tage lang jeweils sechs schwarze Kampfstiere durch die engen Gassen der Stadt in die Arena getrieben. Hunderte Teilnehmer aus aller Welt rennen in einer Art Mutprobe vor den rund 600 Kilogramm schweren Bullen her. Immer wieder gibt es Verletzte. Seit 1924 gab es 15 Todesopfer, das letzte 2009.
"Messi gegen Ronaldo"
Vor den Stieren laufen generell weiß-braune Leitochsen, die die Geschwindigkeit vorgeben. In diesem Jahr würden auch zwei Tiere namens Messi und Ronaldo an den Start gehen, berichteten spanische Medien im Vorfeld mit Blick auf die beiden Fußballstars vom FC Barcelona und Juventus Turin. "Können Sie sich vorstellen, dass Ronaldo und Messi im gleichen Team sind? Beim Treiben von San Fermin 2019 wird das jetzt möglich", schrieb die Zeitung "ABC".