Sechs Tote bei Amoklauf im US-Staat Mississippi
Im US-Staat Mississippi hat es am Freitag bei einem Amoklauf an vier verschiedenen Orten sechs Tote gegeben. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen, bestätigte die Polizei Freitagabend (Ortszeit) gegenüber der Deutschen Presse-Agentur Berichte von lokale Medien und Zeugen.
Die Bluttat ereignete sich in Arkabutla, einem Dorf mit weniger als 300 Einwohnern in Tate County im Norden von Mississippi, etwa 60 Kilometer südlich der Metropole Memphis im US-Staat Tennessee.
Man gehe davon aus, dass der mutmaßliche Schütze alleine gehandelt habe, teilte der Gouverneur von Mississippi, Tate Reeves, auf Twitter mit. Das Motiv sei noch unbekannt. Der Sender CNN berichtete unter Berufung auf die Polizei, der mutmaßliche Täter habe unter anderem seine Ex-Frau umgebracht.
Waffengewalt in den USA
Die USA haben seit langem mit einem enormen Ausmaß an Waffengewalt zu kämpfen. Regelmäßig kommt es zu tödlichen Schusswaffenattacken. US-Präsident Joe Biden äußerte sich bestürzt über die jüngste Attacke in Mississippi und rief den Kongress einmal mehr auf, eine Verschärfung der Waffengesetze im Land zu beschließen, um zum Beispiel Sturmgewehre zu verbieten. "Waffengewalt ist eine Epidemie und der Kongress muss jetzt handeln", mahnte Biden.
Öffentliche Forderungen nach Gesetzesreformen gibt es in den USA nach jeder größeren Schusswaffenattacke - allerdings ohne jeden Erfolg. Viele Republikaner im Kongress sperren sich seit Jahren gegen strengere Regularien. Selbst die Tatsache, dass vielfach auch Kinder Waffen zum Opfer fallen, hat daran nichts geändert. Nach Angaben des Weißen Hauses sind in den vergangenen zwei Jahrzehnten mehr Kinder im Schulalter durch Schusswaffen ums Leben gekommen als Polizisten und Soldaten im aktiven Dienst zusammen.
Hilfssheriff entdeckte Fahrzeug des Verdächtigen
Der Schütze von Arkabutla hatte einen Mann in einem Geschäft erschossen, dann eine Frau in einem nahe gelegenen Gebäude, berichtete ein TV-Sender unter Berufung auf die Polizei. Anschließend marschierte er zu einem Haus, in dem er vermutlich wohnhaft war, und tötete weitere zwei Menschen.
Ein Hilfssheriff entdeckte das Fahrzeug des Verdächtigen und nahm, da dieser nicht anhielt, die Verfolgung auf. Bei einer Hauseinfahrt konnte der mutmaßliche Schütze schließlich festgenommen. In diesem Gebäude fanden die Beamten zwei weitere Opfer, eines in einem Auto, eines auf der Straße.