Neue Höchstwerte bei Corona-Infektionen in Südkorea
In Südkorea gilt ab Samstag für die Hauptstadt Seoul angesichts neuer Höchststände bei der Zahl der Coronavirus-Infektionen eine Sperrstunde ab 21.00 Uhr. Bürgermeister Seo Jeong-hyup begründete am Freitag die Maßnahme mit 295 neuen Fällen in der Metropole, in der rund zehn Millionen Menschen leben. Südkorea insgesamt hat mit 629 Neuinfektionen die höchste Zahl an täglichen Ansteckungen seit neun Monaten registriert.
Die Regierung rief die Bevölkerung auf, auf das Weihnachtsfest und die Neujahrsfeierlichkeiten zu verzichten. Ministerpräsident Chung Sye-kyun kündigte an, am Sonntag solle entschieden werden, ob die Schließung der rund 30.000 Karaoke-Bars im Land beschlossen und religiöse Zusammenkünfte auf maximal 20 Teilnehmer begrenzt werden.
Überlegt werde auch, Fans von Sportveranstaltungen auszuschließen und gesellschaftliche Zusammenkünfte nur mit maximal 50 Menschen zu erlauben. Sorgen bereiten die anstehenden Aufnahmeprüfungen an den Universitäten. Denn dann reisen über 200.000 Studienanfänger durch das Land. Bei Studenten sind Karaoke-Bars und Internet-Cafes besonders beliebt.
In Südkorea war die Pandemie während des Sommers vergleichsweise glimpflich verlaufen, nachdem im Februar und März Höchststände erreicht worden waren. Insgesamt haben sich nach offiziellen Angaben bisher 36.332 Menschen mit dem Erreger angesteckt, 536 von ihnen sind gestorben. Die Verschärfung der Maßnahmen gegen die Seuche ist ein schwerer Rückschlag für die viertgrößte Volkswirtschaft in Asien, in der im Oktober die Arbeitslosenquote bei 4,2 Prozent lag, der höchste Wert seit Juli.