Chronik/Welt

Londoner Polizei erschießt mutmaßlichen Terroristen

Erneute Terrorattacke in Großbritannien: Ein Mann hat im Süden Londons im Vorort Streatham am Sonntag nach Polizeiangaben zwei Menschen mit einer Stichwaffe verletzt, einen davon lebensgefährlich. Das dritte Opfer erlitt nach Polizeiangaben Verletzungen durch Glassplitter. Der Attentäter sei von Polizisten gegen 15.00 Uhr (MEZ), nur wenige Minuten nach dem ersten Notruf, erschossen worden.

Die Beamten seien Teil einer "vorbeugenden Anti-Terror-Operation" gewesen, hieß es in einer Mitteilung der Polizei am Abend. Scotland Yard geht von einem islamistischen Terrorhintergrund aus. Die Polizei bestätigte Augenzeugenberichte, wonach der Täter einen Sprengstoffgürtel trug. Es habe sich dabei aber um eine Attrappe gehandelt. Zuvor hatten britische Medien berichtet, dass der mutmaßliche Täter unter Überwachung stand.

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Der Vorfall ereignete sich auf einer belebten Einkaufsstraße in Streatham im Süden der britischen Hauptstadt. Der Tatort wurde weiträumig abgesperrt.

Bewaffnete Kräfte hätten auf den Mann gefeuert, teilte die Polizei per Twitter mit. "Wir bestätigen, dass der Mann, auf den die Polizei um 14.00 Uhr (Ortszeit) in der Streatham High Road geschossen hat, tot ist." Die Umstände würden untersucht. "Der Vorfall wird als einer mit einem terroristischen Hintergrund behandelt."

Entschlossen gehandelt

Die Polizei hat offenbar innerhalb von Minuten gehandelt und damit womöglich Schlimmeres verhindert. Das geht aus den Mitteilungen von Polizei- und Rettungskräften hervor. Wie der Londoner Rettungsdienst mitteilte, ging der erste Notruf um 13.58 Uhr Ortszeit ein. Um ungefähr 14.00 Uhr (15.00 Uhr MEZ) wurde der Angreifer von Polizeibeamten erschossen, berichtete Scotland Yard.

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Laut BBC sind mobile Einheiten der britischen Anti-Terror-Polizei ständig in London unterwegs, um bei einer Terrorattacke so schnell wie möglich eingreifen zu können.

Der Vorfall ereignete sich auf einer belebten Einkaufsstraße. Wie Augenzeugen der BBC berichteten, soll der Angreifer einen Gegenstand am Oberkörper getragen haben, der einem Sprengstoffgürtel ähnelte. Weitere Details zum Täter und seinem Motiv wurden zunächst nicht bekannt.

Mehrere Schüsse

Weitere Augenzeugen berichteten, der Täter habe zwei Menschen in einem Geschäft angegriffen und sei danach auf die Straße gerannt. "Ich habe gerade die Straße überquert, als ich einen Mann mit einer Machete und silbernen Behältern an der Brust gesehen habe", schilderte ein Student der Nachrichtenagentur PA. Der Mann sei von einer Person in ziviler Kleidung verfolgt und mit mehreren Schüssen getötet worden. Vermutlich habe es sich um einen verdeckten Ermittler gehandelt, sagte der Jugendliche. Er selbst habe sich in eine Bücherei geflüchtet.

Premierminister Boris Johnson dankte der Polizei und den Rettungskräften per Kurznachrichtendienst Twitter. "Meine Gedanken sind bei den Verletzten und allen Betroffenen", teilte er mit.

Londons Bürgermeister Sadiq Khan twitterte: "Terroristen versuchen uns zu spalten und unseren Lebensstil zu zerstören - hier in London werden wir sie damit niemals Erfolg haben lassen."

Zuletzt hatte in London Ende November ein Terrorist nahe der London Bridge zwei Menschen mit Messerstichen getötet. Im Juni 2017 starben in der britischen Hauptstadt acht Menschen, nachdem Terroristen mit einem Transporter erst drei Menschen auf der London Bridge umgefahren und anschließend fünf weitere am Borough Market erstochen hatten. Polizisten erschossen die drei Täter.

Im März desselben Jahres fuhr ein Angreifer mit einem Auto auf der Westminster Bridge in mehrere Fußgänger. Dabei kamen vier Passanten ums Leben Der Mann erstach zudem einen Polizisten, ehe er von der Polizei erschossen wurde.