Impfbetrug in Indien mit Salzwasser statt Corona-Impfung
Mindestens 2.000 Menschen sind in Indien einem Betrug zum Opfer gefallen. Sie erhielten statt einer zugelassenen Anti-Corona-Impfung nur eine Kochsalzlösung in den Oberarm. Dem nicht genug, hatten sie für das Salzwasser auch noch (bar) gezahlt. Umgerechnet rund 28.000 US-Dollar sollen die Initiatoren der mindestens zwölf gefälschten Impfaktionen laut CNN eingenommen haben.
Der Betrug ist nahe der Millionenstadt Mumbai aufgeflogen, es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es in dem 1,4 Milliarden-Einwohner-Land noch weitere Aktionen gegeben hat. Mehrere Ärzte und Mitarbeiter sind wegen des Verdachts auf Betrug und versuchte Tötung von der Polizei festgenommen worden. Die meisten von ihnen haben offenbar mit einem Krankenhaus zusammengearbeitet, das auch Impfbescheinigungen, Spritzen und andere medizinische Ausrustung fälschte.
Nach dem Corona-Peak
Laut CNN wurden die gefälschten Impfaktionen zwischen Ende Mai und Anfang Juni aufgedeckt, kurz nach der riesigen Corona-Welle, die in Indien zigtausende Tote forderte. Viele Krankenhäuser waren völlig überlastet, Sauerstoff war im Land nicht mehr zu erhalten.
Im Juni hatte Premierminister Narendra Modi dann eine Impfkampagne angekündigt. Die meisten Dosen sollten von der Zentralregierung kostenlos an die Bundesstaaten geliefert werden. Laut Daten der Johns Hopkins University wurden bislang mehr als 62 Millionen Menschen in Indien – etwa viereinhalb Prozent der Bevölkerung des Landes – vollständig geimpft.