Handwerker musste Füße küssen: Arabische Prinzessin verurteilt
Weil sie einen Handwerker misshandeln und demütigen ließ, ist eine arabische Prinzessin in Paris zu zehn Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das Strafgericht verhängte zudem eine Geldstrafe von 10.000 Euro gegen die Tochter des saudiarabischen Königs Salman, Hassa bint Salman. Ihr Anwalt kündigte Rechtsmittel gegen den Schuldspruch an.
Mit dem Urteil ging das Gericht über den Antrag der Staatsanwaltschaft hinaus. Sie hatte sechs Monate Haft auf Bewährung und eine Geldstrafe von 5.000 Euro gefordert. Die 42-jährige Prinzessin wurde in Abwesenheit verurteilt, sie wird per Haftbefehl gesucht. Ihre Anwälte hatten die Vorwürfe zurückgewiesen.
"Hund muss getötet werden"
Die ältere Schwester des mächtigen saudiarabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman war 2016 mit einem Handwerker in Streit geraten, der in ihrer luxuriösen Pariser Wohnung einen Waschtisch reparieren sollte. Auslöser war ein eigentlich harmloses Handy-Foto, das der Handwerker nach eigenen Angaben für seine Reparaturen machte, als die Prinzessin das Bad betrat. Sie dachte offenbar, er habe sie im Spiegel fotografiert und wolle das Bild verkaufen.
Das Gericht hielt die Darstellung des Handwerkers für glaubhaft. Danach wies die Prinzessin ihren Leibwächter an, den Arbeiter zu schlagen und stundenlang festzuhalten. "Dieser Hund muss getötet werden, er verdient es nicht zu leben", soll Hassa bint Salman nach Aussage des Klägers gesagt haben. Der Handwerker musste demnach sogar die Füße der Prinzessin küssen.
Der Leibwächter wurde zu acht Monaten Haft auf Bewährung und 5.000 Euro Geldstrafe verurteilt. Er hatte die Gewalt ebenfalls bestritten.