Chronik/Welt

Signa-Projekt: Stadt Hamburg glaubt an zügige Fortsetzung des Elbtower-Baus

Die Stadt Hamburg setzt weiterhin auf eine schnelle Fortsetzung der unterbrochenen Bauarbeiten am Wolkenkratzer Elbtower. Der Projektentwickler Signa des Tiroler Investors René Benko habe "mitgeteilt, dass es sich nur um eine kurzfristige Bauunterbrechung handelt und die Arbeiten zügig fortgeführt werden sollen", teilte ein Sprecher der Stadtentwicklungsbehörde auf dpa-Anfrage mit.

Das staht um Widerspruch zu Angaben von Signa-Insidern, über die der KURIER berichtete. „Die großen Bauprojekte wie der Elbtower in Hamburg, wo keine ausreichende Finanzierung gegeben ist, sind eingestellt“, sagt ein Insider am Monat zu KURIER. „Wo das Geld nicht ausreicht, wird der Bau abgebrochen. Das große Interesse der Signa ist zurzeit, Liquidität zu sichern und zu halten.“ Vor allem Großprojekte in Deutschland sollen betroffen sein, Projekte in Österreich derzeit nicht.

In weiterer Folge sollen auch „Projekte schneller verkauft werden als geplant, was aber in Einzelfällen zu einem niedrigeren Erlös führen kann“, heißt es aus dem Umfeld des Konzerns. „Für die im Bau befindlichen Projekte ist es schwierig, Geld aufzutreiben, da die Banken auf Druck der EZB keine Mittel mehr geben.“

Indes sollen die konstruktiven Gespräche mit den Banken, die wegen der Immobilien gut besichert sind, zu Stillhalteabkommen führen. Diese sollen für zumindest drei Monate abgeschlossen werden, möglicherweise auch für einen längeren Zeitraum.

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"Sollte die Bautätigkeit zeitnah wieder aufgenommen werden, entspricht der Baufortschritt nach wie vor dem vereinbarten Zeitplan", hieß es weiters. Nach dem Kaufvertrag, den Signa mit der Stadt Hamburg geschlossen hat, müsse der Rohbau innerhalb von 52 Monaten nach Beginn des Bauvorhabens und nach Erhalt der Baugenehmigung fertiggestellt werden.

Rohbau bis Mitte 2026

"Da der Grundstückskaufvertrag, wie bei Verträgen dieser Art üblich, einen zeitlichen Puffer vorsieht, fällt eine Vertragsstrafe an, wenn die Fertigstellung des Rohbaus nicht innerhalb von 61 Monaten erfolgt." Die Baugenehmigung für das von Signa auf 950 Millionen Euro Baukosten taxierte Projekt war im März 2022 erteilt worden. Demnach müsste der Rohbau bis Mitte 2026 stehen.

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Aus den vertraglich vereinbarten monatlichen Signa-Berichten an den Senat über den Projektfortschritt sei eine "Bauunterbrechung nicht ersichtlich" gewesen, teilte der Sprecher weiter mit. "Eine gesonderte Information zur Bauunterbrechung durch die Signa erfolgte nicht." Vielmehr habe die Stadt Hamburg die Signa Ende Oktober "formal zur Stellungnahme aufgefordert" und drei Tage später eine Antwort erhalten.

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Keine Mitteilung über wirtschaftliche Verschlechterung

Zu Hintergründen der Bauunterbrechung äußerte sich der Sprecher der Stadtentwicklungsbehörde nicht. Es habe bisher keine Mitteilung über eine wirtschaftliche Verschlechterung gegeben. "Zu darüber hinausgehenden Spekulationen oder Berichten, die sich auf die finanzielle oder wirtschaftliche Lage des Käufers oder von Signa insgesamt beziehen, äußert sich die Stadt Hamburg nicht." Signa Real Estate gehört zur Signa-Holding des österreichischen Milliardärs René Benko.

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Das Hochhaus am östlichen Rand der Hamburger Hafencity, einem der größten europäischen Stadtentwicklungsprojekte, soll mit 65 Etagen und 245 Metern Höhe nach dem Commerzbank-Turm und dem Messeturm in Frankfurt das dritthöchste Hochhaus Deutschlands werden.