Erste Corona-Todesfälle aus China seit über einem Jahr gemeldet
Erstmals seit Jänner 2021 hat China wieder neue Corona-Todesfälle außerhalb Hongkongs gemeldet. Die nationale Gesundheitskommission teilte am Samstag mit, zwei Infizierte seien in der nordöstlichen Provinz Jilin an den Folgen ihrer Viruserkrankung gestorben. Unabhängige Experten haben allerdings Zweifel an den offiziellen Angaben aus Peking zu Infektions- und Todeszahlen. Demnach hätte es den bis dato letzten Todesfall am 25. Jänner 2021 gegeben.
Ungeachtet der vermuteten Untertreibung durch die staatliche Zensur meldeten Chinas Behörden zuletzt die höchsten Infektionszahlen seit Ende der ersten Corona-Welle in Wuhan im Frühjahr 2020. So wurden am Freitag 3.870 Ansteckungen in insgesamt 16 Regionen des Landes registriert, wobei die Fälle aus Hongkong nicht mit eingerechnet sind.
Im internationalen Vergleich sind die Zahlen zwar nach wie vor gering, doch aufgrund der strengen Null-Covid-Strategie reagieren die Behörden auch auf kleinere Ausbrüche umgehend mit Ausgangssperren, Massentests, Transportbeschränkungen und Quarantäne-Vorschriften.
Flächendeckende Lockdowns
Derzeit sind etliche Millionen Chinesen von flächendeckenden Lockdowns betroffen - darunter auch in Shenzhen und Teilen von Shanghai, zwei wichtigen Wirtschaftsmetropolen. In der Hauptstadt Peking wurden ebenfalls mehrere Wohnsiedlungen abgeriegelt, in denen Tausende Menschen leben.
In der Sonderverwaltungszone Hongkong ist die Corona-Situation seit über einem Monat außer Kontrolle. Mittlerweile haben sich laut offiziellen Zahlen insgesamt über eine Million der insgesamt siebeneinhalb Millionen Einwohner mit Corona angesteckt, mehr als 95 Prozent davon während der jüngsten Infektionswelle seit Anfang Februar. Zudem sind mehr als 5.000 Menschen an dem Virus gestorben, wie es heißt. Im internationalen Vergleich weist Hongkong eine auffällig hohe Todesrate auf, die Experten vor allem mit der niedrigen Impfquote unter älteren Bewohnern der Stadt begründen. Von den über 80-Jährigen hat Medienberichten zufolge nur jeder Dritte mindestens zwei Impfdosen verabreicht bekommen.