Chronik/Welt

Eisbären erobern verlassene Wetterstation in der Arktis

Das Internet wartet derzeit mit besonders süßem Tier-Content auf: Der russische Unterwasser- und Wildtierfotograf Dmitry Kokh ist auf Kolyuchin, einer Insel in der Tschuktschensee, auf eine Gruppe von etwa 20 Eisbären gestoßen, die in einer verlassenen Wetterstation hausen. Kokh ist den Tieren bis auf einige Meter nahe gekommen. Seine Fotos lassen die Herzen von Eisbär-Freunden schmelzen.

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Zwei Jahre lang habe er sich auf die Reise vorbereitet, schreibt Kokh im Guardian. Die Insel ist ein von UNESCO unter Schutz gestelltes Naturreservat und wird von Naturschützern liebevoll als "Entbindungsstation für Eisbären" bezeichnet. "Die Insel ist so gut wie unerreichbar für Touristen. Schlecht für uns, gut für die Tiere", schreibt der Fotograf.

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Laut Eisbärenexperten Anatoly Kochnevpolar sind die Bären von Natur aus neugierige Tiere und wurden seit jeher gejagt, dementsprechend sei es natürlich, dass sie Schutz und Verstecke suchen.

Wetterstation aus Sowjetzeiten

Dennoch sei es ungewöhnlich, dass Eisbären in so einer großen Gruppe auf der Insel anzutreffen sind. Etwa alle neun Jahre bliebe das schwimmende Eis an der Küste der Insel liegen, die Eisbären legten dann einen Zwischenstopp auf Kolyuchin ein und verweilten eine Zeit lang in der Wetterstation.

Die verlassene Wetterstation stammt noch aus Zeiten der Sowjetunion und wurde 1992 geschlossen. Die Häuser wurden niemals abgetragen und verfallen seitdem. Jetzt haben sich die Eisbären "ihr" Land zurückerobert.