Chronik/Welt

Der Quiz-Millionär, der 260. Versuche für den Jackpot benötigte

Am Ende weinten alle, weil jemand Millionär geworden war. Der Gewinner natürlich, aber ebenso die Menschen im Publikum und der Moderator der Quizshow Pasapalabra im spanischen Programm des Fernsehsenders Antena 3.

Ende der vergangenen Woche hatte Pablo Díaz, ein 24 Jahre junger Mann aus Teneriffa, spanische TV-Geschichte geschrieben. Das lag weniger an den 1,828 Millionen Euro, die der Violine-Student dafür kassierte, sondern an dem Weg, den der Kandidat bereits hinter sich hatte, als er endlich die letzte Frage lösen konnte: „Enthält ein X – Begriff für einen Fürsten oder ein Staatsoberhaupt in den Republiken von Venedig und Genua.“ Antwort: Dux (auf Deutsch: Doge).

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Der Weg von Pablo Díaz zum Millionär in der mit durchschnittlich 4,1 Millionen Zusehern populärsten TV-Sendung Spaniens hatte am 26. Juni 2020 begonnen, also vor mehr als einem Jahr. Ziel der Quizshow ist es, in einem Duell 25 Begriffe zu lösen, die mit dem jeweiligen Buchstaben beginnen oder ihn im Wort enthalten. Dabei tickt die Uhr. Will man eine Frage zurückstellen lassen, ruft man „Pasapalabra“ – und der Gegner ist an der Reihe.

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Da einige Fragen dermaßen anspruchsvoll sind, wurde der Hauptgewinn bisher nur selten erzielt. Wer im Duell dennoch mehr Begriffe errät, darf tags darauf erneut antreten. Und auch der Verlierer hat über eine Vorausscheidung immer wieder die Möglichkeit, im Spiel zu bleiben. Gleichzeitig wächst von Tag zu Tag der Jackpot an.

Der Oma sei Dank

So kam es, dass Pablo Díaz 260-mal in Folge Wochentag für Wochentag in der Mitte stand. Das Quiz, das er als kleines Kind immer mit seiner Großmutter im Fernsehen verfolgt hatte, war zu seinem Leben geworden. Und Spanien sah dabei zu, wie er es immer wieder versuchte. Und wie er immer wieder scheiterte. Zwölf Mal gar bei der letzten Frage. In seiner Heimat wurde er dadurch zu einer kleinen Berühmtheit: Der TV-Sender inszenierte die finale Show mit einer einstündigen Vorberichterstattung, im Anschluss war er Gast in einer Talkshow.

„Ich hatte bis zu einem gewissen Punkt eine wahnsinnige Besessenheit“, sagte er da. Bis zu acht Stunden am Tag hat er Wörterbücher nach ungewöhnlichen Begriffen durchforstet. Den Dogen von Venedig wird er sich nun vermutlich wohl ewig merken.