Chronik/Welt

Der Jänner war der weltweit wärmste seit jeher

Die globalen Temperaturen waren im Jänner 2024 höher als je zuvor in diesem Monat seit Beginn der Aufzeichnungen. Das teilte der Klimawandeldienst Copernicus der Europäischen Union am Donnerstag mit.

Die Lufttemperatur an der Erdoberfläche lag mit durchschnittlich 13,14 Grad Celsius um 0,7 Grad höher als im Schnitt des Referenzzeitraums von 1991 bis 2020 und um 0,12 Grad über der bisher höchsten Jänner-Temperatur im Jahr 2020.

"2024 startet mit einem Rekordmonat - es ist nicht nur der wärmste je gemessene Jänner, sondern wir haben auch gerade eine zwölfmonatige Periode erlebt von mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Referenzzeitraum", sagte Copernicus-Vizedirektorin Samantha Burgess

Treibhausemissionen schnell reduzieren

Eine rasche Reduzierung der Treibhausemissionen sei der einzige Weg, um den Anstieg der globalen Temperaturen zu stoppen, mahnte sie. Die von Copernicus genutzten Daten gehen zurück bis auf das Jahr 1950, teilweise sind aber auch frühere Daten verfügbar.

Die mittlere Jänner-Temperatur 2024 war zudem um 1,66 Grad höher als die geschätzte Durchschnittstemperatur in diesem Monat in der Zeit zwischen 1850 und 1900. Auch die globale Durchschnittstemperatur der vergangenen zwölf Monate von Februar 2023 bis Jänner 2024 war den Angaben zufolge so hoch wie nie zuvor. Sie lag um 0,64 Grad über der des Referenzzeitraums von 1991 bis 2020.

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Europa zweigeteilt

In Europa zeigte sich ein gemischtes Bild. Während es in den nordischen Ländern deutlich kühler war als im Schnitt des Referenzzeitraums, war es im Süden des Kontinents deutlich wärmer. 

Überdurchschnittlich hoch waren die Temperaturen auch im Osten Kanadas, in Nordwestafrika, dem Nahen Osten und Zentralasien, während es im westlichen Kanada, dem Zentrum der USA und dem größten Teil Sibiriens kälter war als im Durchschnitt.

Das Wetterphänomen El Niño habe begonnen sich abzuschwächen im äquatorialen Pazifik, aber die Lufttemperaturen über dem Meer seien weiterhin auf einem ungewöhnlich hohen Niveau, hieß es in der Copernicus-Mitteilung weiter. Das wiederkehrende Wetterphänomen heizt alle paar Jahre den Pazifik auf.

Der Klimawandeldienst Copernicus der Europäischen Union veröffentlicht regelmäßig Daten zur Temperatur an der Erdoberfläche, zur Meereisdecke und zu Niederschlägen. Die Erkenntnisse beruhen auf computergenerierten Analysen, in die Milliarden von Messungen von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen auf der ganzen Welt einfließen.

In Frankreich 5.000 Tote

Der heiße Sommer hat in Frankreich im vergangenen Jahr nach Berechnung der Gesundheitsbehörden mehr als 5.000 Menschen das Leben gekostet. Zwischen dem 1. Juni und 15. September hätten mehr als drei Prozent aller Todesfälle mit der Hitze im Zusammenhang gestanden, teilten die Behörden am Donnerstag in Paris mit. Alleine während der vier Hitzewellen im vergangenen Sommer habe es rund 1.500 wetterbedingte Todesfälle gegeben.

Mehr als zehn Prozent aller Todesfälle während dieser Perioden seien hitzebedingt gewesen. Drei Viertel aller Hitzetoten während des Sommers seien 75 Jahre oder älter gewesen. Auch elf tödliche Arbeitsunfälle hingen mit der Hitze zusammen.