Chronik/Welt

Coronavirus: Explosionsartiger Anstieg an Neuerkrankungen

Es war ein kurzer Moment der Hoffnung: "Nur" 1.638 Neuinfektionen mit dem Coronavirus am Dienstag ließen Ärzte und Bevölkerung für einen Augenblick aufatmen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO sprach von einem kleinen Hoffnungsschimmer, die Zahl der Ansteckungen dürfte sich stabilisiert haben, so die WHO am Mittwoch in Genf.

Doch trotz aller Zuversicht, schickte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus auch eine Warnung aus: "Der Ausbruch kann sich immer noch in alle Richtungen entwickeln". Und so sollte es kommen. Mit 14.840 neuen bekannten Ansteckungen und 242 neuen Todesfällen allein am Mittwoch ist die Zahl der Neuansteckungen und Todesfällen explosionsartig angestiegen.

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Die offizielle Gesamtzahl der Menschen, die in Festlandchina an den Folgen der Infektion gestorben sind, nahm damit auf rund 1.350 zu. Die offizielle Gesamtzahl der Krankheitsfälle in Festlandchina stieg auf mehr als 59.000. Die jüngste Zunahme der Zahl der Todesfälle liegt deutlich über den bisherigen Tagesbilanzen.

Dies hängt nach Angaben der Behörden in Hubei damit zusammen, dass die Mediziner inzwischen die Verfahren zur Diagnose des Virus Covid-19 ausgeweitet haben.

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US-Schnelltest funktioniert nicht richtig

Ein US-Schnelltest zur Diagnose des Coronavirus, der bereits von 36 Ländern bestellt wurde, funktioniert nicht richtig. Das räumte am Mittwoch die US-Gesundheitsbehörde CDC ein, die den Test entwickelt hat.

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Bei einer Überprüfung in Laboren in mehreren US-Bundesstaaten hätten die Tests kein eindeutiges Ergebnis - also positiv oder negativ - erbracht, sagte die CDC-Direktorin für Atemwegserkrankungen, Nancy Messonnier. Vermutlich funktioniere einer der drei Stoffe zum Nachweis des Virus nicht einheitlich.

Die CDC hatte in der vergangenen Woche damit begonnen, die Schnelltests an zertifizierte Labore in allen 50 US-Bundesstaaten zu schicken. Der Behörde zufolge haben 36 Länder den Test bestellt, der innerhalb von vier Stunden eine Diagnose liefern soll.

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Mobilfunk-Messe in Barcelona abgesagt

Die weltweit wichtigste Mobilfunk-Messe "Mobile World Congress" (MWC) in Barcelona wird heuer wegen der Coronavirus-Gefahr abgesagt. Das teilten die Veranstalter am Mittwochabend mit. Zuvor hatten viele große Aussteller angekündigt, dem für 24. bis 27. Februar geplant gewesenen Branchentreff fernzubleiben.

Epidemie könnte Österreichs Wirtschaft 1,1 Mrd. kosten

Das Coronavirus könnte der österreichischen Wirtschaft Ausfälle von bis zu 1,1 Milliarden Euro bescheren. Das haben Forscher des Complexity Science Hub Vienna (CSH) auf Basis ihres kürzlich entwickelten Wirtschaftsmodells berechnet. In China könnten sich demnach die Gesamteinbußen auf 300 Mrd. bzw. 2,5 Prozent des BIP belaufen.

Das Berechnungsmodell der Wiener Wissenschafter beruht auf einem Ansatz aus der Physik und wurde von einem Team um den Komplexitätsforscher Peter Klimek und CSH-Chef Stefan Thurner im vergangenen Jahr im Fachblatt "Nature Communications" vorgestellt. "Das Modell bildet alle für Österreich relevanten internationalen Handelsverflechtungen ab. Wir kennen die weltweiten Handelsnetzwerke. Deshalb sehen wir nicht nur direkte Effekte von wirtschaftlichen Schocks, wir können auch indirekte Effekte auf einzelne Volkswirtschaften berechnen", so Klimek am Mittwoch in einer Aussendung des CSH.

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Im Fall der aktuellen Krise durch das Coronavirus komme auch Österreichs Wirtschaft nicht unbeschadet davon: So müssten sich vor allem heimische Hersteller elektronischer und optischer Produkte, Produzenten von Maschinen und Maschinenteilen sowie von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeugteilen auf spürbare Auswirkungen einstellen. Die Gesamtausfälle könnten sich laut den Wissenschaftern auf rund 1,1 Mrd. Euro belaufen.

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Politischer Chef der Provinz Hubei abgesetzt

Der oberste politische Chef der von der Epidemie besonders hart getroffenen Provinz Hubei wurde abgesetzt, wie die Nachrichtenagentur Xinhua am Donnerstag meldete. Der Sekretär der Kommunistischen Partei für Hubei, Jiang Chaoliang, wurde durch den Bürgermeister von Shanghai, Ying Yong, ersetzt.

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