Chronik/Welt

Aufgetauchtes Klimt-Bild: Ermittlungen wegen Hehlerei

Ein 1997 in Italien gestohlenes Gemälde von Gustav Klimt ist im Dezember wieder aufgetaucht. Das "Bildnis einer Frau" wurde von Arbeitern in der norditalienischen Stadt Piacenza gefunden - in einem schwarzen Müllsack in einem Verlies nahe der Galerie Ricci Oddi. Die Arbeiter waren mit der Säuberung des Gartens beschäftigt.

Seitdem laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Wie bekannt wurde, ermitteln Justizbehörden gegen die Witwe des Ex-Direktors der Kunstgalerie Ricci Oddi, aus der das Bild im Februar 1997 entwendet wurde. Der Vorwurf lautet auf Hehlerei.

Die Wohnung der Frau des 2009 verstorbenen Stefano Fugazza, Direktor der Galerie zum Zeitpunkt des Diebstahls, wurde durchsucht, berichtete die Tageszeitung Libertá. Noch unklar sind die Gründe, die die Staatsanwälte zur Aufnahme der Ermittlungen gegen die Witwe bewogen haben.

Inzwischen wird weiterhin gegen die beiden Männer ermittelt, die den Diebstahl des Klimt-Gemäldes gestanden hatten. Die beiden auf Kunstdiebstähle spezialisierten Kriminellen hatten sich in den vergangenen Tagen in einem Schreiben an die Tageszeitung "Libertá" zum Diebstahl des Klimt-Gemäldes bekannt und berichtet, sie hätten zur Wiederfindung des Werks in einem Verlies unweit der privaten Kunstgalerie Ricci Oddi beigetragen, in dem das Bild am 10. Dezember wiedergefunden wurde. Die beiden Männer wurden in den letzten Tagen von den Ermittlern befragt.

Das Bild wurde von Klimt in seinen letzten Lebensjahren geschaffen. Es ist Teil einer Serie von Damenporträts. Das zwischen 1916 und 1917 entstandene Gemälde zeigt Gesicht und Torso einer jungen Frau mit braunem Haar vor grünem Hintergrund. Die Galerie Ricci Oddi schätzte den Wert des Bildes auf 60 bis 100 Millionen Euro. Die Staatsanwaltschaft Piacenza teilte am 17. Jänner mit, dass das wiedergefundene Gemälde echt sei.