Wenig Regen, wenige Gewitter und viel weniger Blitze
Von Petra Stacher
Man erinnere sich an den Schulunterricht: Regentropfen in einer Gewitterwolke sind unterschiedlich geladen – die einen positiv, die anderen negativ. Es entsteht elektrische Spannung. Ist sie hoch genug, wird es hell: Es blitzt. Doch zu diesem Phänomen kommt es laut dem Meteorologen Nikolas Zimmermann vom Wetterdienst Ubimet derzeit nur selten: Zwar sei man hierzulande „stark“ in die Blitzsaison, die von Mai bis August dauert, gestartet. Nun liege man aber unter dem Durchschnitt. Grund dafür sei die anhaltende Trockenheit.
Durch den fehlenden Regen, vor allem im Flachland, sei der Boden mittlerweile ausgetrocknet. Es kommt somit zu weniger Verdunstung und in Folge zu weniger Sommergewittern.
Im Juli, dem blitzreichsten Monat des Jahres, lag man nur bei 294.000 Entladungen. Üblich seien um die 456.000. Weit unter dem Schnitt liegt bis dato der August: Nur 30.000 Blitze wurden gezählt, die durchschnittlich 364.000 Blitze für den gesamten August rücken in weite Ferne. „In den kommenden Tagen werden nicht viele dazukommen. Und ab Mitte August nimmt die Gewitterneigung ab“, erklärt Zimmermann.
In den Wolken
Den Jahresschnitt von 1,2 Millionen Entladungen könnte man dennoch erreichen: „Der Juni rettet uns dieses Jahr.“ Denn statt durchschnittlich 300.000-mal hat es im Juni gleich 771.000-mal geblitzt. Gesamt liegt man deshalb bei etwa einer Million Blitze.
Zu den blitzreichsten Regionen zählt der Salzburger Flachgau. Platz eins sichert sich heuer jedoch der steirische Bezirk Weiz. Geschützt von den Alpen, hält sich dort schwüle Luft besonders lange, was Gewitter begünstigt. Eine Faustregel besagt, dass etwa zwei Drittel der Entladungen nur Wolkenblitze sind. Nur bei einem Drittel aller Blitze reicht der helle Streifen bis zum Boden.