Chronik/Österreich

Weihnachtsfeier unter Palmen

Es hat seinen Reiz, bei 30 Grad in Florida am Swimming-Pool zu sitzen – und aus den Lautsprechern tönt „Frosty, the Snowman“ oder „Singing About a White Winterland“. Sonne und Strand statt Nebelsuppe daheim wird zum Renner.

„Immer mehr Leute fliegen auch schon über den 24. Dezember weg“, erklärt Birgit Reitbauer von der Verkehrsbüro-Gruppe. Der ganz große Reisetag ist allerdings der 26. Dezember. Der Weihnachtsurlaub wird – entgegen des sonstigen Reisetrends – eher früh gebucht. Denn auf vielen Destinationen sind die Plätze knapp. Wer jetzt bucht, muss sich mit ein paar Restplätzen zufrieden geben.

Durch den Andrang sind natürlich auch die Preise höher als in der Nebensaison. Vor allem in Österreichs liebster Ferndestination häufen sich die Beschwerden über die generelle Preispolitik. An vielen Orten wurden die Preise innerhalb von zwei Jahren um 50 Prozent angehoben, berichten Thailand-Reisende dem KURIER. „Früher hat man um ein paar Euro abendessen können, seit heuer nicht mehr unter zehn Euro pro Person“, berichtet etwa Harald G. verärgert. Dabei sei gerade der günstige Preis – neben der Sicherheit – das Hauptargument für das südostasiatische Land.

Thailand beliebt

Thailand ist auch beim Außenministerium derzeit der am meisten angefragte Staat. „Während der Demonstrationen hatten wir bis zu 12.000 Internet-Zugriffe pro Tag allein auf die Reiseinformationen zu Thailand“, erklärt Außenamts-Sprecher Martin Weiss. Einen Ansturm verzeichnet auch die neue Ministeriumsseite www.reiseregistrierung.at – auf dieser können sich Reisende seit dem Frühjahr kostenlos eintragen. Dabei können Österreicher vor ihrem Auslandsaufenthalt ihre Route deponieren. Passiert etwas im Urlaubsland – vom Tsunami bis zu Unruhen – gibt es eine Nachricht aufs Handy. Tausende erhielten so etwa Informationen über die Proteste in Thailand. „Die Daten werden alle nach der Reise wieder gelöscht, wir sind ja nicht die NSA“, betont Weiss.

Obwohl kaum beworben, brechen die Zugriffszahlen alle Erwartungen. „Als es im Sommer in Ägypten losging, waren 6000 Österreicher dort registriert. Das war etwa jeder Zweite, der gerade dort war – das hatten wir gar nicht erwartet“, erklärt Weiss. „Wir haben bis jetzt Tausende SMS verschickt. Beschwerde hat uns bis heute keine erreicht.“

Das System wurde aufgebaut, weil es nach dem Tsunami Wochen dauerte, um einen Überblick zu erhalten, wie viele Österreicher überhaupt in der Region unterwegs waren.

Wie man sich vor dem Urlaub absichert

Kreditkarten: Verschiedene Pakete bieten allerlei an, meist werden Gepäcksverlust oder Spitalskosten nachträglich ersetzt. Hilfestellung im Ausland ist allerdings keine inkludiert.

Automobilclubs: Der Schutzbrief des ÖAMTC und der Sicherheitspass des ARBÖ bieten Heimholungen an. Auch Abschleppkosten sind inkludiert.

Assistancen: Über die Versicherungen werden ähnliche Pakete angeboten, dabei sind Hilfestellungen inkludiert. Sogar ein Arzt wird vermittelt.

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Die meisten Österreicher sind mit ihrem Urlaub nicht zufrieden. Befragungen ergeben, dass mehr als 80 Prozent unmittelbar nach der Heimkehr mehr oder weniger enttäuscht sind. Doch es kann noch viel schlimmer kommen. 50 Österreicher sterben pro Jahr im Urlaub (die meisten an Herzversagen), manche müssen auch ins Gefängnis. Für eine 29-jährige Niederösterreicherin endete im November ein Flug nach Indonesien damit, dass sie mit 3,5 Kilo Drogen erwischt wurde und nun die Todesstrafe befürchten muss.

Diese gilt auch in Thailand für Drogendelikte. Genauso verpönt ist es dort, den gottähnlichen König Bhumipol zu beleidigen. Ein Schweizer wurde zu zehn Jahren Haft verurteilt, weil er ein Königsporträt im Vollrausch mit Farbe besprüht hatte. Unangenehm war es auch für eine Österreicherin, die bei einem Elefanten-Ausritt in Thailand vom Tier stürzte und niedergetrampelt wurde. Heimtransport und Operation kosteten laut Nothilfeorganisation „europ assistance“ mehrere hunderttausend Euro – der bisher teuerste Fall einer Heimholung von Österreichern.

Bei österreichischen Urlaubern für den meisten Ärger sorgen auf den Malediven zwei Dinge: Bei der Einreise werden der Alkohol konfisziert und die Kronen Zeitung – Letztere wegen des Nacktbildes, dass in dem islamischen Land verpönt ist. Den Alkohol gibt es bei der Ausreise zurück, allerdings ist dann meistens ein Teil spurlos „verdampft“, wie Reisende immer wieder feststellen.

Eine beliebte Destination ist auch Dubai, wo es am ehesten Probleme mit dem Alkohol geben kann. Ein rauschendes Fest kann dort Probleme mit der Polizei verursachen. Beliebt sind aber auch Städtereisen nach Rom, wo Taschendiebe die größte Gefahr sind. In Barcelona sind vor allem Hütchenspieler aktiv, die mit gefinkelten Methoden und falschem Spiel den ahnungslosen Touristen das Geld aus der Tasche ziehen.