Chronik/Österreich

Muren nach dem Starkregen

Intensiver Regen und Temperaturen, die auch noch den Schnee schmelzen lassen, hielten am Samstag in vielen Regionen Feuerwehren und Geologen in Atem. Sogar Häuser mussten zur Sicherheit evakuiert werden.

In Tirol gerieten vor allem in den Bezirken Kufstein und Kitzbühel völlig durchnässte Hänge in Bewegung, Erdrutsche waren die Folge. In Niederndorferberg türmte sich Erde bis auf das Dach einer Tischlerei. „Für das beschädigte Gebäude besteht Betretungsverbot“, berichtet Landesgeologe Gunther Heißel. Zwei Wohnhäuser daneben bleiben bis Sonntagmorgen evakuiert. Spätestens dann soll sich die Wetterlage wieder entspannen.

Auch bei Hopfgarten mussten die Bewohner von zwei Häusern ihr Heim verlassen, nachdem ein Hangrutsch die Straße nach Wildschönau verschüttet hatte. „Die Feuerwehr hat die Rutschfläche abgedeckt, damit nicht noch weiter Regen eindringen kann“, sagt Geologe Thomas Figl. Bei Oberndorf kontrollierten Feuerwehrleute Messeinrichtungen in einem Hang, der ins Rutschen geraten war. Er bedroht die Zufahrt zu einem Hof, der vorerst aber nicht evakuiert werden musste.

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Auch in der Obersteiermark führte der Regen zu Hochwasser, Überflutungen und Muren. Allein im Bezirk Liezen standen rund 500 Helfer von 32 Feuerwehren im Einsatz. Einer von ihnen wurde von einer Schlauchkupplung getroffen und erlitt Platzwunden im Gesicht.

Straßensperren

In Oberösterreich waren vor allem das Salzkammergut und das Innviertel von Überflutungen betroffen. Allein die Traun verzeichnete binnen zwölf Stunden einen Wasseranstieg von mehr als zwei Metern – und es regnete heftig weiter. Die Einsatzkräfte standen im Dauereinsatz. Die Enns stieg binnen kurzer Zeit stark an. In Steyr mussten am Vormittag Ennskai, Ortskai und der Untere Schiffweg gesperrt werden. Und auch der Inn drohte über die Ufer zu treten. In Schärding wurden Hochwasserwände aufgebaut. Oberhalb von 1500 Meter gab es dafür viel Neuschnee.

Im Großraum Mondsee wurde die B154 nach kleineren Felsstürzen gesperrt. Ähnlich brisant war es auf der L551 im Bezirk Kirchdorf.

Brisant auch die Lage in Teilen Salzburgs. Auf der Pleinfelder Landesstraße bei Koppl kam es zu einem Murenabgang. 300 m² Erde samt Bäumen stürzten auf die Fahrbahn. Die Straße bleibt die nächsten Tage gesperrt.

In NÖ wurde entlang der Donau der Hochwasserschutz aufgebaut. In Rossatz der Campingplatz geräumt, in Spitz die Durchgänge zum Treppelweg geschlossen.

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