Tipps für die Routen der ÖsterReiser
Von Birgit Seiser
Die Österreicher fahren in den nächsten Monaten wieder der Sonne entgegen und laut Statistik Austria tun sie das am liebsten mit dem Auto, in Richtung Italien. Die Fahrt dauert nur wenige Stunden, sofern kein Carabinieri für einen unfreiwilligen Stop sorgt. Denn dann kann der Start in den Urlaub schnell unangenehm werden. Die Gesetze in Europa sind im Straßenverkehr mitunter kompliziert.
Wer in Italien etwa vor einer Mautstation mit dem Auto zurückschiebt, muss mit einer hohen Geldstrafe oder gar einem Fahrverbot rechnen. „Landet man aus Versehen in einer falschen Spur oder funktioniert die Bezahlung nicht, muss man den Notfallknopf am Automaten drücken“, rät ÖAMTC-Reiseexpertin Kristina Tauer.
Licht und Feuer
Steigt man dann aus dem Auto aus, muss eine Warnweste angezogen werden. Im Unterschied zu den meisten anderen EU-Ländern braucht man die Weste in Italien aber nur, wenn man tatsächlich eine Panne hat. Befindet sich bei einer Verkehrskontrolle in Italien, Kroatien, Bulgarien, Polen oder Ungarn keine Warnweste im Auto, ist das nicht strafbar. Österreichische Pkw müssen die Warnweste aber ohnehin im Auto haben, genauso wie das Warndreieck. In einfacher Ausführung reicht das in einigen Ländern Europas nicht aus: In der Türkei und in Zypern müssen immer zwei Warndreiecke mitgeführt werden. In Kroatien, Mazedonien, Montenegro, Serbien und Slowenien gilt diese Vorschrift für Lenker von Gespannen, also wenn man etwa mit Wohnwagen fährt.
Ist ein Urlaub nach Serbien, Montenegro, Tschechien oder Kroatien geplant, ist es außerdem Pflicht, Ersatzlampen für die Scheinwerfer im Auto zu haben. In der Slowakei, Tschechien, Ungarn, Montenegro, Serbien und Spanien muss jedes Fahrzeug einen Ersatzreifen mitführen. Sollte der im Auto nicht serienmäßig verbaut sein, reicht es, wenn man ein Reparaturset mit auf die Reise mitnimmt.
In Albanien, Mazedonien, Montenegro und Serbien braucht man zusätzlich noch ein Abschleppseil. Was in Österreich ebenso nicht zur Grundausstattung eines Pkw gehört, ist ein Feuerlöscher. Zwar wird die Mitnahme empfohlen, in Bulgarien, Griechenland, Montenegro, Polen, Rumänien, Russland und der Türkei droht ohne Feuerlöscher eine Geldstrafe.
Wer einen Strafzettel aus dem Ausland ignoriert, für den kann es bei der Heimkehr noch teuerer werden, sagt Expertin Tauer: „Strafen aus dem EU-Ausland können in Österreich zwangsweise eingetrieben werden. Auch bei der Wiedereinreise in das Urlaubsland ist die Einforderung der Strafe möglich.“
Probleme bei der Maut
Teuer wird es auch, wenn man sich nicht an die Maut-Regelungen hält. Aus Ungarn und Slowenien gehen beim ÖAMTC deshalb häufig Beschwerden ein. In Ungarn gibt es etwa eine E-Vignette. Beim Kauf wird das Kennzeichen elektronisch erfasst und in einer Datenbank gespeichert. Die Kontrolle erfolgt über einen Kennzeichenabgleich. „Beim Aufnehmen des Fahrzeugkennzeichens passieren in Ungarn leider immer wieder Fehler. Man sollte unbedingt die Richtigkeit der Daten überprüfen, bevor man den Beleg unterschreibt. Sobald man signiert hat, fallen für jede Änderung Gebühren an.“ In den letzten Jahren gingen beim ÖAMTC auch Reklamationen von Slowenien-Urlaubern ein, denen Mautkontrolleure in Slowenien den Führerschein und die Zulassungspapiere abgenommen haben, weil eine gültige Vignette am Auto gefehlt hat oder eine falsche Vignette geklebt wurde.