Chronik/Österreich

Stratos-Flieger soll Prügel verteilt haben

Gut drei Wochen nach seinem umjubelten Sprung aus der Stratosphäre kommt auf den Extremsportler Felix Baumgartner in seiner Heimatstadt Salzburg ein weniger ruhmreicher Auftritt zu: Am Dienstag muss er sich am Landesgericht wegen des Verdachts der Körperverletzung verantworten. Wegen eines Faustschlages gegen einen Lkw-Fahrer war er in erster Instanz verurteilt worden. "Der 43-Jährige hatte dagegen berufen", sagt die Mediensprecherin der Staatsanwaltschaft Salzburg, Barbara Feichtinger.

Platzwunde

Der Zwischenfall hatte sich am 30. September 2010 in der Nähe der Red Bull Arena ereignet. Dort waren einander im Stau ein Autofahrer und ein griechischer Lkw-Lenker in die Haare geraten. Laut dem Ersturteil soll Baumgartner dazugekommen und ausgestiegen sein.

Er soll Partei für den Autofahrer ergriffen haben. Dabei soll der Grieche den Extremsportler weggeschubst und Baumgartner seinen Gegner im Gesicht verletzt haben. Der Grieche erlitt in der Folge eine Platzwunde im Gesicht.

Nach Angaben Feichtingers hat der Extremsportler beim ersten Prozess am Bezirksgericht Salzburg heuer im April seine Unschuld beteuert. "Ich habe den Kraftfahrer nicht geschlagen", sagte der 43-Jährige.

Dennoch wurde er zu einer Geldstrafe von 1500 Euro (50 Tagessätze zu je 30 Euro) verurteilt. Der Salzburger meldete gegen dieses Urteil Berufung an. Nächste Woche – am 6. November – muss nun ein Dreirichtersenat des Landesgerichtes über diese Berufung entscheiden.

Vertretung

Unklar ist, ob Baumgartner zum Prozess persönlich erscheinen wird. Seine Anwesenheit ist rechtlich nicht notwendig, er könnte sich in der Berufungsverhandlung auch von einem Anwalt vertreten lassen. Baumgartner ist gerade auf dem Weg nach London um seine Medientour fortzusetzen. Erst kürzlich irritierte der 43-Jährige mit einem politischen Sager, in dem er für eine "gemäßigte Diktatur" plädierte, in der ein paar Leute aus der Privatwirtschaft am Ruder sind.