Starkregen-Warnung: Einsatzkräfte in Alarmbereitschaft
Von Christian Willim
Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) hat am Montag eine Starkregen-Warnung für Westösterreich ausgegeben. Dort regnet es bereits seit dem Vormittag - wie etwa in Tirols Landeshauptstadt Innsbruck.
Bis Mittwoch wird in Teilen von Vorarlberg, Nordtirol und Salzburg 70 bis 120 Millimeter Niederschlag erwartet, vereinzelt auch zwischen 150 und 200 Millimeter.
Muren und zumindest kleinräumige Überschwemmungen sind möglich, warnt die ZAMG. Am stärksten sollen die Niederschläge im Bereich des Bregenzerwalds inklusive der Pfänderregion, vom Außerfern über das Karwendel und in der Region bis zum Tennengebirge ausfallen.
Feuerwehren voralarmiert
In Vorarlberg hat die Landeswarnzentrale deshalb bereits am Montag bekannt gegeben, dass die Rettungs- und Einsatzkräfte in Bereitschaft sind. Die Situation werde genau beobachtet, hieß es. Die örtlichen Feuerwehren seien bereits vorinformiert und einsatzbereit. Besondere Vorsicht gelte bei Hangwasser, Wildbächen, Fließgewässern und überfluteten Flächen.
"Bei derartigen Regenmengen in so kurzer Zeit sind Muren und zumindest kleinräumige Überschwemmungen möglich", erklärt Simon Hölzl von der ZAMG zu der Situation im Westen.
Felssturz auf Straße
In Tirol ist es am Montagmorgen zu einem Felssturz auf die L 240 Venter Straße zwischen Vent und Zwieselstein in einem Seitental des Ötztals gekommen. Ob es einen direkten Zusammenhang mit den Regenfällen gibt, ist derzeit noch unklar. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand. Die Landesstraße bleibt vorerst gesperrt.
Beobachtet wird die Lage auch in Salzburg. Dort meldet der hydrographische Dienst aber: "Insgesamt wird die Hochwassersituation wenig kritisch eingeschätzt und werden die Pegelhöchststände jenes Niveau (...) erreichen, die im langjährigen Durchschnitt ein bis zweimal pro Jahr erreicht werden."
Mehr Wasser durch Schneeschmelze
Mit kleineren Überschwemmungen wird in Westösterreich jedenfalls zu rechnen sein. Da die Schneefallgrenze meist oberhalb von 2000 Meter liegt, kommt durch die Schneeschmelze laut den ZAMG-Meteorlogen nämlich zusätzlich Wasser in die Bäche und Flüsse. Außerdem können in die Regenfront Gewitter eingelagert sein, die den Regen kleinräumig für kurze Zeit noch verstärken.
Aus aktueller Sicht klingt der Regen im Laufe des Mittwochs ab, und die restliche Woche verläuft zwar wechselhaft mit Regenschauern und Gewittern, aber ohne weiteren großäumigen Starkregen.
Tief "Axel" bringt in Deutschland Dauerregen
In Deutschland bringt Tief "Axel" heftige Schauer. Es deute sich eine "brisante Dauerrregenlage" an, teilte der Deutsche Wetterdienst in Offenbach (DWD) mit. Die Meteorologen erwarteten heftige Regenfälle von Südniedersachsen über Osthessen, Westthüringen, Baden-Württemberg bis nach Bayern. Besonders viel soll es an den Alpen regnen. Auch in Deutschland könnte die Schneeschmelze die Lage verschlimmern.
Die größte Hochwassergefahr besteht demnach im Allgäu. Erst im Laufe des Mittwochs soll der Regen nachlassen. Bis dahin könnten bis zu 80 Liter Regen pro Quadratmeter niedergehen, im Allgäu sogar mehr als 100 und bis zu 180 Liter. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Niederschlagsmenge für den gesamten Monat Mai liege in Frankfurt bei etwa 84 Liter Regen pro Quadratmeter, erläuterte ein Meteorologe.