Chronik/Österreich

Stadt Salzburg limitiert Reisebus-Zufahrten

Zur Belastung auf den Straßen trägt mittlerweile nicht mehr nur der Pkw-Urlauberverkehr, sondern auch der Reisebusverkehr bei. Innerstädtisch sorgt die massenhafte An- und Abreise von Touristen in Reisebussen für dicke Luft. Nach geschätzt 50.000 Zufahrten im Vorjahr hat in der Stadt Salzburg die Politik die Notbremse gezogen. Seit 1. Juni ist ein Online-Buchungssystem aktiv. Busse haben bei An- und Abreise ein fixes Zeitfenster, um ihre Passagiere aus- bzw. wieder einsteigen zu lassen.

Ein Ziel dürfte jedenfalls bereits erreicht sein: Mittlerweile werden rund 70 Prozent der Fahrten über den Terminal Nonntal abgewickelt, sagt Bürgermeister Harald Preuner. Davor hielt die überwiegende Mehrheit der Busse in der Franz-Josef-Straße nahe dem beliebten Mirabellgarten.

Zeitnot für Buslenker

Im Minutentakt rollen bei einem Lokalaugenschein die Reisebusse in die Parkbuchten des Terminals im Nonntal ein. Für die Busfahrer sind die neuen Regeln eine Herausforderung. Lenkerin Barbara ist mit einer Schülergruppe aus dem Lungau in die Stadt gefahren. Sie ist zum ersten Mal mit dem neuen System konfrontiert. „Lustiger war es natürlich vorher, weil man sich mit den Lehrern einfach etwas ausmachen konnte“, sagt sie. Nun müsse sie sich strikt an das Zeitfenster von 20 Minuten halten, um ihre Passagiere wieder einsteigen zu lassen.

Damit hat auch Busfahrer Dragan zu kämpfen, der für ein bayerisches Unternehmen mit einer Gruppe aus München angereist ist. Er zeigt den Touristen einen Zettel mit der Aufschrift „Departs 1:45“ (fährt ab um 13:45 Uhr), während sie aussteigen. Er habe bereits Gäste zurücklassen müssen, weil sie nicht rechtzeitig aus der Innenstadt zurückgekehrt waren