Sozialhilfeempfängerin gönnte sich Luxuswohnung und Champagner
Münchner Kriminalpolizisten staunten nicht schlecht, als sie in der vergangenen Woche die Wohnung der 64-jährigen Hildegard B. (Name geändert) im Nobelstadtteil Solln betraten. Hochwertiges Mobiliar, luxuriöse Ausstattung, in der Küche stand Champagner bereit.
Dabei lebte die Witwe, die aus Österreich stammt, offiziell von Sozialhilfe und kassierte über die Jahre hinweg mehr als 70.000 Euro vom Staat, berichtet merkur.de.
Am Donnerstag wurde die 64-Jährige festgenommen.
Illegal Schmuck verkauft
Die Polizei war eigentlich wegen anderen Ermittlungen auf die Frau aufmerksam geworden. Die gelernte Goldschmiedemeisterin soll seit vielen Jahren Schmuck verkauft haben, obwohl sie keine Gewerbeerlaubnis hatte. Seit 2008 lebte Hildegard B. in München. Laut merkur.de galt sie als "unzuverlässig", ihr wurde daher die Erlaubnis entzogen, als Selbstständige zu arbeiten.
Doch die 64-Jährige wusste sich zu helfen. Ihre Ware hatte sie in Vitrinen in Hotels ausgestellt und dann in eigenen Räumlichkeiten (ohne Öffnungszeiten) verkauft. Auf diese Art dürfte B. mehrere Tausend Euro Umsatz im Monat gemacht haben - ohne, dass das Finanzamt etwas davon mitbekam.
Die Witwe soll sich gut gekleidet haben und aus ihrem luxuriösen Lebensstil kein Geheimnis gemacht haben. Offiziell war sie aber als Sozialhilfeemfängerin registriert. Als die Ermittler sich dann die Wohnung der 64-Jährigen anschauten, bestätigte sich die Vermutung, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugehen konnte.
Hildegard B. wurde wegen Sozialbetrugs angezeigt, ist mittlerweile aber wieder auf freiem Fuß.