Chronik/Österreich

Silvester: So leiden unsere Haustiere unter dem Böllerlärm

Vor den Folgen der Silvesternacht durch Pyrotechnik warnt die Tierschutzorganisation Vier Pfoten. Lärmpegel und Lichtblitze führen laut der NGO zu Panikreaktionen bei Hund, Katz & Co. 

Die NGO tritt für ein sofortiges bundesweites Verbot des Verkaufs und der Verwendung von Böllern und Raketen ein und unterstützt damit die entsprechende parlamentarische Bürgerinitiative.

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"Wir sind es mittlerweile wirklich leid, alle Jahre wieder auf diese Tierquälerei hinzuweisen", wird Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck in einer Aussendung zitiert.

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Während hinreichend bekannt ist, dass Heimtiere sich vor Knallkörpern extrem fürchten, wissen viele Menschen nicht, welche Qualen sogenannte Nutztiere jedes Jahr erleiden müssen.

Tiere geraten in Panik

So kann es bei Rindern etwa zu einer verminderten Futteraufnahme und Wiederkauaktivität kommen. Ebenso wie Pferde können Rinder durch den starken Lärmpegel bzw. durch Lichtblitze so sehr in Panik geraten, dass sie Zäune durchbrechen und dadurch eine Gefahr nicht nur für sich selbst, sondern auch für Menschen darstellen.

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Traumatisch sind Böller und Co. auch besonders für Mastgeflügel. "Masthühner oder Puten können aufgrund ihres schwachen Herz-Kreislaufsystems bei Stress durch Lärm sogar den Tod erleiden. Außerdem besteht die Gefahr, dass sich Hühner gegenseitig erdrücken", erklärt Weissenböck.

Heimtiere sind aufgrund ihres ausgeprägten Hörsinns zu Silvester ohnehin in einem Ausnahmezustand. Eine riesige Belastung ist die Situation zur Jahreswende entsprechend auch für Tierheime. Viele Tiere brauchen danach lange, um sich wieder zu erholen.

Auch für Wildtiere besteht die Gefahr einer panikartigen Flucht. Zudem kostet der Stress die Tiere viel Energie. "Wenn im Winter das Nahrungsangebot niedrig ist und die Situation eventuell durch Eis und Schnee verschärft wird, kann die Erschöpfung zum Tod führen. Tiere, die in Panik auf die Straßen laufen, können auch Unfälle verursachen", warnt Weissenböck.