Chronik/Österreich

Schnee sorgt für Unfälle und Verkehrsbehinderungen

In einigen Teilen des Landes - wie in Tirol - fiel gestern schon viel Schnee. Auch heute soll noch einmal bis zu einem Meter dazukommen. Dabei kam es zu etlichen Unfällen.

Gestern Aben war etwa ein  24-Jähriger mit seinem Pkw auf der Achenseestraße in Richtung Bräufeldweg unterwegs. Auf der schneebedeckten Fahrbahn verlor der Mann in einer Linkskurve die Kontrolle über das Fahrzeug, kam von der Straße ab und prallte gegen die Hausmauer/das Garagentor eines Mehrparteienhauses. Der Österreicher konnte sich selbst auf dem Pkw befreien. Auch weitere Verkehrsunfälle sind auf die Witterung zurückzuführen.

Nach einem Lawinenabgang im Gemeindegebiet von Tulfes kam es zu einer Suchaktion. Es ist dabei aber niemand zu Schaden gekommen.

Neuschnee im Hochgebirge

In den vergangenen 24 Stunden sind größere Schneemengen über Österreich niedergegangen, vor allem im Hochgebirge, wo es laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) 30 bis 50 Zentimeter waren. So lagen Mittwochfrüh an der Wetterstation Rudolfshütte in den Hohen Tauern (2.317 Meter Seehöhe) 50 Zentimeter Neuschnee. 30 waren es am Galzig am Arlberg (2.079 Meter) und am Feuerkogel (1.618 Meter).

Insgesamt hat es seit Wochenbeginn im Hochgebirge bereits rund 50 bis 100 Zentimeter geschneit, stellenweise auch knapp über einen Meter. Durch den kräftigen bis stürmischen Wind kam es außerdem zu starken Schneeverfrachtungen. Neuschnee und Wind erhöhten die Lawinengefahr.

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Mehrere Personen von Lawinen in Vorarlberg verschüttet

Bei drei kurz aufeinanderfolgenden Lawinenabgängen im Skigebiet Warth-Schröcken (Bezirk Bregenz) sind am Dienstag mehrere Wintersportler ganz oder teilweise verschüttet worden. Zwei von ihnen mussten unterkühlt in Krankenhäuser gebracht werden. Die Lawinengefahr in Vorarlberg lag am Mittwoch weiter bei Stufe vier auf der fünfteiligen Skala und blieb damit hoch. Spontane und auch sehr große Lawinen sind möglich, hieß es im täglichen Bericht der Landeswarnzentrale.

Die ersten beiden Lawinen gingen um 13.10 Uhr im Hubertobel unterhalb der Bergstation des Steffisalp Express im freien Skigelände ab. Ein 53-jähriger Skifahrer wurde bis zur Hüfte verschüttet, konnte sich aber gleich selbst befreien und weiterfahren. Unmittelbar darauf löste sich ein zweites Schneebrett und verschüttete einen 61-jährigen Skifahrer komplett. Er wurde nach rund 15 Minuten leicht verletzt und unterkühlt von seinen Begleitern gerettet. Der Mann wurde ins Landeskrankenhaus Feldkirch gebracht.

Gegen 13.35 Uhr lösten zwei Brüder im Variantenbereich neben der Piste beim Steffisalp Express im freien Gelände ein Schneebrett aus. Einer der beiden, ein 21-Jähriger, wurde rund 100 Meter mitgerissen und in einer Tiefe von etwa 140 Zentimetern komplett verschüttet. Er trug keine Lawinensuch-Ausrüstung, konnte aber nach etwa einer halben Stunde von der Bergrettung unterkühlt geborgen werden. Sein 23-jähriger Bruder hatte die Lawine beobachtet, sofort die Einsatzkräfte alarmiert und selbst zu suchen begonnen. Der Verletzte wurde ins Landeskrankenhaus Bregenz gebracht.

Lawinengefahr auch in NÖ

In den Ybbstaler Alpen in Niederösterreich ist die Lawinengefahr am Mittwoch in höheren Lagen als groß beurteilt worden. Stufe 4 auf der fünfteiligen Skala galt nach Angaben des Warndienstes oberhalb von 1.400 Metern. Als Gründe für diese Einschätzung wurden Neuschnee und Sturm genannt. Schneebrettauslösungen seien bereits durch „geringe Zusatzbelastungen“ wie etwa einzelne Skifahrer wahrscheinlich.

Bis zu 20 Zentimeter im Waldviertel

Heute, Mittwoch, sind die Fahrbahnen der Landesstraßen B und L in Niederösterreich überwiegend salznass. Im Wald-, Most- und Industrieviertel muss in höheren Lagen ab etwa 500 Metern Seehöhe mit matschigen Fahrbahnen und vereinzelt auch mit Schneefahrbahnen gerechnet werden. In weiten Teilen des Landes gab es zuletzt Neuschnee. Aus dem Waldviertel wurden bis zu 20 Zentimeter gemeldet, aus dem Mostviertel und dem Industrieviertel jeweils bis zu 10 Zentimeter. Die erforderlichen Räum- und Streueinsätze sind überall im Gange.