Chronik/Österreich

Pistengaudi statt Pistenrowdy: Guide zum sorgenfreien Vergnügen

Für viele Österreicher beginnt gerade der Weihnachtsurlaub. Das heißt, das Verkehrsaufkommen wird auch auf Skipisten und Rodelbahnen ansteigen. Die Weihnachtsferien gehören mit den Semesterferien im Februar zur Hauptsaison bei österreichischen Wintersportlern. Damit der Winterspaß mit einem guten Gefühl – und weder im Krankenhaus noch vor Gericht – endet, gilt es, ein paar einfache Regeln zu befolgen.

Respekt vor Lawinen

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Sie sind wohl die größte Gefahr für Wintersportler. Zwischen zehn und 20 Menschen sterben in Österreich jährlich unter Lawinen. Mit einem der Situation angepassten Verhalten lässt sich das Risiko aber stark verringern. Defensives Verhalten in allen Lagen ist dabei die oberste Prämisse. Das Risiko ist bei Skitouren und Fahren im freien Gelände naturgemäß höher. Wer das im Weihnachtsurlaub machen will, sollte sich auf jeden Fall bei den zuständigen Stellen über die aktuelle Warnstufe im betreffenden Gebiet erkundigen.Überblick gibt es hier.

Wer im Gelände unterwegs ist, braucht eine Lawinenausrüstung, bestehend aus Lawinenverschüttetensuchgerät, auch bekannt als Lawinenpieps, Lawinensonde und Lawinenschaufel. Ein Lawinenrucksack mit Airbag gehört nicht zur Standardausrüstung, erhöht aber die Überlebenschancen im Ernstfall. Für Wintersportler, die sich gerne im Gelände bewegen, ist ein Lawinenkurs sinnvoll. Dabei lernt man nicht nur das richtige Verhalten im Ernstfall, sondern auch die Gefahrenlage im Gelände einzuschätzen. Die Gefährdungslage kann auch innerhalb eines Gebiets stark variieren. Generell gilt, je exponierter die Lage und steiler ein Hang, desto höher ist die Lawinengefahr. Im Unglücksfall kann jede Minute zählen, Augenzeugen eines Lawinenabgangs können Leben retten. Die Notrufnummer der Bergrettung ist 140.

Finger weg vom Alkohol

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Im Urlaub gönnt man sich eventuell ein Gläschen mehr, vielleicht auch schon früher am Tag als sonst. Die bierschwangere Atmosphäre auf vielen Skihütten tut ihr Übriges. Dennoch heißt es gerade beim Wintersport: Abstand halten vom Alkohol. Auf Skipisten gilt zwar keine Promillegrenze, kommt es aber zu einem Unfall auf der Piste, wird eine Alkoholisierung auf der Suche nach der Schuldfrage erschwerend bewertet.

„Wer sein Fahrverhalten im betrunkenen Zustand nicht mehr kontrollieren kann und dadurch einen Unfall verursacht, haftet für die Folgen und ist auch strenger zu bestrafen“, heißt es in einer Aussendung des Justizministeriums. Dazu kommt das Risiko für die eigene Person. Mit dem Alkoholgenuss nimmt die Leistungsfähigkeit rapide ab, Statistiken zeigen, dass gegen Tagesende die Anzahl der Skiverletzungen sprunghaft ansteigt. Und Bier, Wein oder Schnaps schmecken an der Hotelbar oder zu Hause mindestens genauso gut wie auf der Skipiste.

Helm auch ohne Pflicht

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In Österreich gibt es für Erwachsene keine Helmpflicht beim Skifahren. Für Kinder unter 15 Jahren gilt in allen Bundesländern außer Tirol und Vorarlberg eine Skihelmpflicht. Aber auch Erwachsene sind gut beraten, beim Skifahren einen Helm aufzusetzen.

Die Geschwindigkeiten auf den Pisten haben sich seit Einführung der Carvingtechnik rasant erhöht. Ein Helm kann bei einem Unfall Leben retten. Abgesehen davon sind Helme auf der Piste längst zu einem modischen Accessoire geworden.

Rücksicht beim Rodeln

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Abseits des Skifahrens ist Rodeln eine der beliebtesten Winterurlaub-Sportarten. Aufgrund der hohen Geschwindigkeiten sind auch hier einige Sicherheitsregeln zu beachten. In Sachen Alkohol gilt das Gleiche wie auf der Skipiste. Bei den beliebten Nachtrodelpartien empfiehlt sich eine Stirnlampe. Das Tempo soll an die Streckengegebenheiten, andere Rodler und Fußgänger angepasst werden.

Richtige Selbsteinschätzung

Für alle Wintersportarten gilt: Die größte Gefahr ist die Selbstüberschätzung. Deshalb sollte man sich nur auf Aktivitäten einlassen, die man auch ohne Hilfe von außen zu Ende bringen kann. Das gilt auch für ausgedehnte Touren beim Langlaufen und Winterwandern.