ORF: Brisanter Konflikt um Parkplätze für Mitarbeiter
Von Martin Gebhart
Ausgerechnet in der Woche des Starts der neuen Staffel von „Dancing Stars“ scheint sich ein heißer Tanz zwischen der ORF-Führung und seinen Mitarbeitern anzubahnen. Auslöser für den Tango, den der Zentralbetriebsrat am 14. März Generaldirektor Alexander Wrabetz und seinem Standort-Manager Pius Strobl in einem offenen Brief gemacht hat, sind die neuen Regelungen für das Parken am Gelände des ORF-Zentrums am Küniglberg in Wien. Und dieser Tanz wird auch im gesamten Bezirk Hietzing für massiven Ärger sorgen.
In einer – mit der Belegschaftsvertretung offenbar nicht akkordierten Aktion – hat Pius Strobl nämlich sämtliche Parkberechtigungen für den Küniglberg und auch alle anderen Wiener ORF-Standorte gekündigt. Mitarbeiter müssen sich dafür nun neu bewerben, einem Punktesystem unterziehen – und vor allem viel mehr bezahlen. Bis zu 100 Euro monatlich soll ein Parkplatz kosten, für Besserverdiener sogar bis zu 150 Euro, was eine Vervielfachung der bisherigen Gebühren mit sich bringt.
„Raubrittertum“
„Jetzt müssen sich die Mitarbeiter die nicht gewünschte Konzentration am Standort Küniglberg auch noch selbst bezahlen“, tobt Zentralbetriebsratsobmann Gerhard Moser in dem Offenen Brief an den Generaldirektor, der dem KURIER vorliegt. Er spricht angesichts der überfallsartigen Pläne von „communication by desaster“. Moser schreibt auch von einem „tiefen Griff in die Taschen der Mitarbeiter“ und einer „Form des Raubrittertums“.
Mit Sorge betrachtet man die ORF-Neuerung auch im Bezirk Hietzing, weil künftig ORF-Mitarbeiter, denen das Parken am ORF-Gelände zu teuer ist, rund um das Areal ihre Parkplätze suchen werden und so den Anrainern deren Parkgelegenheiten rauben. Grund: Hietzing hat noch kein Parkpickerl.