Chronik/Österreich

Millionenbetrug in Vorarlberg: Ermittlungen dürften andauern

Der Fall des mutmaßlichen Millionenbetrugs im Umfeld von Siemens, in den unter anderem die Vorarlberger Krankenhausbetriebsgesellschaft (KHBG) involviert ist, könnte sich noch ausweiten. Derzeit führt die Staatsanwaltschaft Feldkirch sechs Personen als Beschuldigte, die teilweise geständig sein sollen. Dass weitere Beschuldigte und Geschädigte hinzukommen, sei nicht auszuschließen, so eine Sprecherin am Freitag. Man gehe von langwierigen Ermittlungen aus.

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Ein Mann aus der Bauwirtschaft, der sich selbst angezeigt hatte, zeige sich kooperativ und mache Aussagen, "zumindest was ihn selbst betrifft und die Vorgangsweise", bestätigte Karin Dragosits als Sprecherin der Staatsanwaltschaft Vorarlberger Medienberichte. Seine Angaben müssten nun geprüft werden. Weiter keine Bestätigung gab es dafür, dass der Mann eine siebenstellige Summe als Wiedergutmachung hinterlegt haben soll.

Ob der Mann auch andere Personen belastet, wollte sie "zum Schutz der Ermittlungen" nicht sagen. Die Vernehmungen der Beschuldigten seien noch im Gange. Das Landeskriminalamt sei intensiv mit der Sichtung und Auswertung von Unterlagen beschäftigt, das werde sicher noch einige Monate in Anspruch nehmen. Die Schadenssumme werde sich daher auch erst zu einem späteren Zeitpunkt eingrenzen lassen.

Die Causa war Anfang August publik geworden, nachdem es in der KHBG und bei Hirschmann Automotive in Rankweil (Bez. Feldkirch) zu Hausdurchsuchungen gekommen war. Derzeit sitzen vier der sechs Beschuldigten in Untersuchungshaft, jeweils ein Mitarbeiter von Siemens und Hirschmann Automotive sowie zwei Beschäftigte der Bauabteilung der KHBG. Gegen einen pensionierten KHBG-Mitarbeiter wird auf freiem Fuß ermittelt. Sie sollen durch überhöhte Rechnungen einen Schaden in Millionenhöhe verursacht haben.