Chronik/Österreich

Mautbefreiung: Nach Kufstein meldet auch Salzburg Ansprüche an

Im Rahmen seiner Auftakttour versprach ÖVP-Spitzenkandidat Sebastian Kurz den Tirolern am Sonntag in Kufstein eine Mautbefreiung für die Grenzstadt. Am Montag meldete auch Salzburg Ansprüche an. Eine Mautbefreiung wäre auch für Salzburg ein Thema, sagte Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP).

„Es wird Gespräche geben, wir werden das zum Thema in den Koalitionsverhandlungen machen“, sagte Schnöll in einer Pressekonferenz. Welche Bereiche der Salzburger Stadtautobahn von der Maut befreit werden könnten, ist noch offen. „Das muss man sich anschauen“, meinte Schnöll.

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Tirols Landeshauptmann Günther Platter hatte am Sonntag angekündigt, dass die ÖVP noch vor der Nationalratswahl einen Initiativantrag für eine Mautbefreiung bis Kufstein-Süd einbringen werde. Bisher hatten die Verkehrsminister das stets abgelehnt, mit Verweis auf dadurch entstehende Ansprüche in anderen Regionen. Auch Salzburg hofft nun durch eine Mautbefreiung auf eine Entlastung vom Ausweichverkehr.

Keine Sperren im Winter

Diesen zu verhindern, war auch das Ziel der Abfahrtssperren entlang der Tauernautobahn an den vergangenen neun Wochenenden. Darüber zog Schnöll am Montag Bilanz. „Größtenteils hat es funktioniert. Wir haben in vielen Gemeinden eine Entlastung erreicht. Dazu hat sich der Reiseverkehr besser verteilt, Staus konnten teilweise vermieden werden“, sagte Schnöll.

Durch bauliche Maßnahmen vor dem Sommer an der Mautstelle St. Michael im Lungau verbesserte sich auch der Verkehrsfluss. Die Abfertigungszahlen erhöhten sich von durchschnittlich 2.260 Autos pro Stunde auf 2.439. Anders als Tirol wird Salzburg im Winter auf die Abfahrtssperren verzichten. „Weil wir im Winter weniger Transitreiseverkehr haben, aber sehr viel touristischen Verkehr bei uns“, erklärte der Verkehrslandesrat.

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Google Maps ziert sich

Zu Pfingsten und im kommenden Sommer werden die Abfahrten aber wieder gesperrt. Bis dahin gibt es noch Verbesserungsbedarf. Bei vielen Navigationsgeräten werden die Sperren schon angezeigt, ausgerechnet bei Google Maps gibt es noch Schwierigkeiten. „Sehr viele nutzen das, wir sind in Gesprächen mit Google“, sagte Schnöll.

Zusätzlich soll es im kommenden Jahr mehr Kontrollen geben. Dafür wird das Land auch einen privaten Sicherheitsdienst engagieren, der an den Autobahnabfahrten kontrollieren soll. Auch die kurz vor dem Sommer fertig gewordenen dritte Kontrollspur am Walserberg habe eine Entlastung gebracht.

Die Kontrollen dürften aber bleiben, Deutschland hat schon angekündigt sie über November hinaus verlängern zu wollen. „Ich habe natürlich wenig Verständnis dafür. Unser Ziel muss sein, weg von statischen hin zu flexiblen Grenzkontrollen zu kommen“, sagte Schnöll. Gespräche dazu würden laufen.