Chronik/Österreich

Landestankstellen: Millionenverlust vermutet

Die 2004 vom damaligen Landeshauptmann Jörg Haider eröffneten Landestankstellen, die billigen Diesel verkaufen, sind zum Politikum geworden. Wegen angeblich zwei Millionen Euro Verlusts im Jahr 2011 hat Gerhard Köfer (Team Stronach) als zuständiger Referent eine Schließung erwogen.

Die Schließung ist vorerst vom Tisch, ab Juni wird tanken bei den 13 Landestankstellen aber nur noch Montag, Mittwoch und Freitag von 16 bis 19 Uhr möglich sein. „Wir werden die Entwicklung verfolgen und zu Jahresende entscheiden“, meint Köfer. Landesrat Christian Ragger (FPK) hat eine Unterschriftenaktion für die Erhaltung des Vollbetriebs gestartet: „Viele sind auf die billigen Spritpreise der Landestankstellen angewiesen, um die Kosten des Pendelns ein wenig zu senken.“

Das Land ist da kein Vorreiter. Die Tankstelle der Stadt Villach gibt es seit 2002, jene der Stadt Klagenfurt seit 2003. Sie arbeiten kostendeckend. „Zwei Millionen Verlust sind mir unerklärlich“, sagt Villachs Bürgermeister Helmut Manzenreiter. „Entweder liegt Misswirtschaft vor oder es wurden hunderte Gutscheine verschenkt.“

„Mir ist nichts von Verlusten bekannt“, erklärte der frühere Straßenbaureferent, Ex-Landeshauptmann Gerhard Dörfler, FPK: „Die Landestankstellen sind eine Erfolgsstory. Für die Kärntner gibt es einen Kaufkraftvorteil von sechs Millionen Euro.“ Köfers „Rechenkünste“ wolle er nicht kommentieren.

Die Freiheitlichen machen die Landestankstellen am Donnerstag zum Thema im Landtag.