Chronik/Österreich

Warten auf erste Asylwerber in Quartier in Ossiach

Im Verteilerquartier in der Kärntner Gemeinde Ossiach sollten am Mittwochnachmittag die ersten Flüchtlinge einziehen. Wie Quartierleiter Otmar Roschitz noch zu Mittag sagte, war die Ankunft von 60 Asylwerbern geplant, bis zum Wochenende sollte das ehemalige Kriegsblindenheim mit Platz für 150 Flüchtlinge ausgelastet sein.

Bis zum frühen Abend wurde jedoch vergeblich auf die angekündigten Asylwerber gewartet. Wie Quartierleiter Otmar Roschitz erklärte, gebe es keine organisierten Transporte in das ehemalige Kriegsblindenheim.

Die Flüchtlinge müssten selbst anreisen, so Roschitz, sie würden die Adresse erhalten, bei der sie sich einzufinden hätten und die entsprechenden Fahrkarten für öffentliche Verkehrsmittel. Organisierte Transporte seien in solchen Fällen nicht üblich. Die Asylwerber, die nach Ossiach geschickt würden, kämen aus ganz Österreich. Dort würden sie dann auf die Zuteilung in ein festes Quartier warten.

"Kommen und Gehen"

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Angekündigt wurde die Ankunft von großteils Neuankömmlingen, die in Kärnten auf einen Quartierplatz warten, nach Rücksprache mit dem Innenministerium könnten aber auch Flüchtlinge aus anderen Bundesländern vorübergehend nach Ossiach kommen. Im Verteilerquartier werden die Flüchtlinge dann auf die Zuteilung in ein festes Quartier warten. Roschitz kündigte an, es werden ein "Kommen und Gehen" sein.

Im Vorfeld hatte es herbe Kritik vonseiten der Gemeinde gegeben. Die 700-Seelen-Gemeinde sei nicht geeignet für ein Verteilerquartier, außerdem wurde in dem seit Jahren leer stehenden Gebäude gesundheitsgefährdender Schimmelbefall festgestellt. Das sei aber durch die Sanierung ausgemerzt worden, betonte Roschitz. Laut dem Quartierleiter ist eine erneute Raumluftmessung bereits erfolgt - mit einem Ergebnis wird in etwa zehn Tagen gerechnet.

Quartierquoten weiterhin nur von Wien erfüllt

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Indes erfüllen die Bundesländer zum Großteil nach wie vor nicht die innerösterreichisch vereinbarte Quote zur Bereitstellung von Flüchtlingsunterkünften. Laut den neuesten Daten der "Grundversorgungsstatistik" (Stand 24. November) hält sich nur Wien mit einer Übererfüllung von 120,7 Prozent an das Ziel. Insgesamt sind derzeit mehr als 70.000 Asylwerber in Quartieren untergebracht.

Ebenfalls nahezu erfüllt hat die vereinbarte Quote das Land Steiermark mit 99,5 Prozent. Auch Niederösterreich (knapp 99 Prozent), Vorarlberg (knapp 97 Prozent), Kärnten (91,2) und Oberösterreich (91,05) weisen eine Quote von mehr als 90 Prozent auf. Das Burgenland (89,6), Salzburg (89,3) sowie Schlusslicht Tirol mit 82,6 Prozent liegen unter der 90-Prozent-Marke.

Weitere Unterkünfte in Villach

Wie am Nachmittag bekannt wurde, wird das Bundesheer auf Anforderung des Innenministeriums die Henselkaserne in Villach und den Truppenübungsplatz im burgenländischen Bruckneudorf für die Unterbringung von Flüchtlingen öffnen. Es sollen dort Asylquartiere des Bundes errichtet werden, bestätigte ein Sprecher des Innenressorts. Details seien aber noch in Planung.