Chronik/Österreich

Justizminister muss Verbrauch von WC-Papier angeben

Im Justizministerium wurden im Vorjahr 2.443.000 A4-Blätter und 334.500 A3-Blätter Papier angeliefert und vermutlich auch verbraucht. Außerdem wurden 34.560 Rollen Toilettenpapier sowie fünf Packungen zu je 24 x 192 Stück Papierhandtücher angeschafft.

Und wer will das so genau wissen? Die Nationalratsabgeordnete Martina Schenk vom Team Stronach hat an Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP) die parlamentarische Anfrage gerichtet, wie viel Papier – auch wie viel Hygienepapier – in seinem Ressort verbraucht wird und ob auch Recyclingpapier in Verwendung steht.

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Brandstetter bzw. seine Mitarbeiter beantworteten die Anfrage mit sichtlich süffisanten Einschlag. Man darf gespannt sein, welcher Kabarettist die Posse für sein nächstes Programm aufgreifen wird.

Kein Recycling

Zunächst: „In der Zentralstelle des Bundesministeriums für Justiz kommt kein Recyclingpapier zum Einsatz“, und zwar weder für den Schriftverkehr noch für die menschlichen Bedürfnisse.

Über den Jahresverbrauch an Papier werden keine Aufzeichnungen geführt. Der Minister legte seiner Beantwortung jedoch „eine Auswertung über die jährlichen Liefermengen an Papier bei, die zumindest mittelbare Rückschlüsse auf den Verbrauch zulässt.“ Das Gleiche gelte „für die Anlieferung von Hygienepapier.“ Diese Lieferungen – so wird angemerkt – „erfolgen selbstverständlich streng bedarforientiert.“

Die 34.560 Rollen Toilettenpapier, die 2014 angeschafft wurden, „sollen in etwa den Bedarf der nächsten fünf Jahre decken.“ Davon kann dann nach der nächsten Nationalratswahl vielleicht auch noch Brandstetters Nachfolger zehren.

Übrigens: Das WC-Papier ist selbstverständlich, wahrscheinlich aus Kostengründen, bloß zweilagig.