Hinter dem Arlberg gehen Skischulen die Lehrer aus
Von Christian Willim
In einem Monat startet die Skisaison in Vorarlberg. Doch Erich Melmer ist alles andere als in Vorfreude. Der Obmann des Landesskilehrerverbands malt vielmehr ein düsteres Szenario: „Im heurigen Winter werden den Skischulen rund 300 Skilehrer fehlen. Wenn es so weiter geht, können wir die touristischen Anforderungen nicht mehr erfüllen.“
Mitte Oktober haben einander 43 Skischulleiter getroffen und von Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) einen Krisengipfel gefordert. Am kommenden Mittwoch findet das Treffen statt. Die Ursache für den Skilehrer-Mangel orten die Skischulen in einer Regelung, die von der Gebietskrankenkasse (GKK) vor zwei Jahren gekippt wurde. Bis dahin haben Vorarlbergs Skischulen ihre Lehrer für die jeweilige Saison zu Gesellschaftern ihrer Betriebe gemacht. Die GKK forderte jedoch eine Anstellung der Ausbildner. „Wir haben seither 400 Skilehrer verloren“, sagt Melmer. Der Job sei finanziell unattraktiver geworden.
Sonderfall Vorarlberg
Christian Abenthung, Geschäftsführer des Tiroler und des Österreichischen Skischulverbands, kann das nicht nachvollziehen. „In Tirol gab es diese Topfgesellschaften auch, allerdings nicht so flächendeckend wie in Vorarlberg. Bei uns hat die Gebietskrankenkasse dieses Modell vor vier Jahren für unzulässig erklärt. Die Einkommen der Skilehrer haben sich als Angestellte nicht wirklich verschlechtert.“
Von einem Skilehrermangel könne in Tirol jedenfalls keine Rede sein. Allein im Vergleich zur Vorsaison werde die Zahl der Ausbilder um 500 steigen. „Dieses Problem geht über den Arlberg nicht hinaus“, ist Abenthung überzeugt.
Kompromiss
Bilder: Wo Sie jetzt schon auf die Piste können