Chronik/Österreich

Haslauer legt sich bei 90.000-Euro-Bonus für Manager nicht fest

„Es ist ein enormer Imageschaden für die Salzburg AG eingetreten.“ Landeshauptmann Wilfried Haslauer sparte am Mittwoch im Landtag nicht mit Kritik in den Vorständen der Salzburg AG. Anlass war eine mündliche Anfrage von SPÖ-Chef Walter Steidl zu den Auswirkungen der Obus-Krise vom Herbst.

Damals musste die Salzburg AG zeitweise Museumsbusse einsetzen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Für dringend notwendige Wartungsarbeiten musste sich das Unternehmen Hilfe von außen holen.In der Sache verteidigte Haslauer die beiden Vorstände Leonhard Schitter und Horst Ebner. „Man ist nicht zur Tagesordnung übergegangen, sondern hat auf die Probleme reagiert. Richtig reagiert“, meinte der Landeshauptmann. So zog etwa Vorstandssprecher Schitter die Verkehrsagenden an sich.

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Bonus für 2017 kassiert

Steidl wollte wissen, ob die Vorstände, wie medial kolportiert, die volle Bonuszahlung für 2018, das Jahr der Obuskrise, erhalten sollen. Haslauer ließ sich nicht in die Karten schauen. „Ich habe mich dazu nie geäußert, und zwar mit gutem Grund. Die Entscheidungen sind dann zu treffen, wenn der Jahresabschluss vorliegt und wenn man insgesamt einschätzen kann, wie die Performance der Vorstände gewesen ist“, sagte er.

Das werde im April 2019 der Fall sein. Zum Hintergrund: Den Vorständen stehen beim Erreichen bestimmter Ziele zusätzlich zum Grundgehalt je rund 90.000 Euro zu. 2017 haben Schitter und Ebner ihre Vorgaben erreicht und den Bonus kassiert. Das Grundgehalt liegt brutto bei je 16.500 Euro monatlich – gleich hoch wie das des Landeshauptmanns. Dieser verteidigte die Bonuszahlungen ganz generell.

Boni von Burgstaller eingeführt

„Das ist eine Forderung des Rechnungshofes seit Jahr und Tag, dass bei Managerbezügen erfolgsorientierte Bestandteile vorhanden zu sein haben“, erklärte Haslauer. Dabei verpackte er auch eine Spitze an den Fragesteller. Die Regelung sei von Ex-Landeshauptfrau Gabi Burgstaller und ihrem damaligen Vize David Brenner, beides SPÖ-Politiker, eingeführt worden.

Steidl sagte, er sei nicht gegen Bonuszahlungen nach getaner Arbeit. „Aber Vorständen 180.000 Euro für schlechte Arbeit zu zahlen, das kommt für mich nicht infrage“, sagte der SPÖ-Chef. „Er (Haslauer, Anm.) schützt jene, die mit ihrer schlechten Arbeit die O-Bus-Krise zu verantworten und ausgelöst haben“, erklärte Steidl.

Und die Krise? Die wurde von den Vorständen schon vor längerer Zeit für beendet erklärt. Es gibt verbesserte Arbeitsbedingungen für die Busfahrer, 15 neue Fahrzeuge sind bestellt worden, und eine externe Überprüfung von KPMG und TÜV Süd bestätigt die Wirksamkeit der gesetzten Maßnahmen.