Chronik/Österreich

Gnadenhof kämpft ums Überleben

Hunde, Lamas, Katzen, Mäuse, Ziegen, Esel. Eine bunt zusammengewürfelte Schar tummelt sich auf dem „Lebenshof Fides“ im oststeirischen Margarethen an der Raab. „Die Mäuse hat jemand aus einem Labor freigekauft, die Esel von einem ausländischen Transporter“, beschreibt Manuel Hofbauer.

Gemeinsam mit seinen Eltern Karl und Gertraud versorgt er 100 Tiere, doch nun droht das Aus: Im Februar brannte das Haus der Familie ab, der Grundeigentümer will verkaufen, die Gemeinde fordert Bewilligungen.

Gestern, Freitag, wäre eigentlich die Räumungsfrist abgelaufen, doch der Hof bekam noch einmal Aufschub. „Aber es ist immer noch alles in Schwebe“, bedauert Hofbauer. „Es kann passieren, dass die Tiere weg müssen, dass sie notgeschlachtet werden müssen. Aber daran will ich gar nicht denken.“

Es ist eine verzwickte Lage, in der sich die Familie befindet. Weil das Haus nur noch eine Brandruine ist, stellte sie Wohncontainer auf. Doch Bürgermeister Johann Glettler betont, die seien bewilligungspflichtig. „Es ist ja nicht so, dass die nicht bewilligungsfähig wären“, versichert Glettler. „Aber man muss drum ansuchen, mir Unterlagen bringen.“ Auch die Gehege für die Tiere müssten erst einmal bewilligt werden.

Ohne entsprechende Ansuchen und Genehmigung müsse er einen Beseitigungsauftrag erlassen, bedauert der Bürgermeister. „Das ist für mich ja auch nicht so angenehm.“

Allerdings müsste auch der Grundeigentümer zustimmen, dass überhaupt Wohncontainer aufgestellt würden, glaubt der Ortschef. Doch der winkt ab. „Ich hab’ die Pacht schon vor fünf Jahren gekündigt, wir haben x Verhandlungen gehabt“, erläutert Besitzer Manfred Krenn. „Jetzt mag ich nimmer.“ Ein potenzieller Käufer, den die Familie gefunden habe, sei leider abgesprungen.

Doch die Hofbauers geben nicht auf, werben um Tierpatenschaften und hoffen auf einen Investor.www.lebenshof-fides.com