Chronik/Österreich

Kleinster Passagierflughafen Österreichs sorgt wieder für Wirbel

Eigentlich könnte alles so schön sein. 

Nach jahrelangem Streit hat das Land Kärnten seinen teilprivatisierten Flughafen Klagenfurt im Mai endlich wieder vollständig in die öffentliche Hand zurückgeführt. Zuvor hatte fünf Jahr lang der ehemaligen Mehrheitseigentümer, Franz Peter Orasch mit Lilihill für Zwist in der rot-schwarzen Koalition und jeder Menge negativer Schlagzeilen gesorgt.

Das Minimalziel von 100.000 Passagieren pro Jahr wurde nicht erreicht, versprochen Investitionen nicht getätigt, alles deutete auf Immobilienspekulationen hin.

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Im August zog das Land nach dem Rückkauf die ernüchternde Bilanz: 15 Millionen Euro müssten in den kommenden Jahren für den Fortbestand des kleinsten Verkehrsflughafens Österreichs investiert werden. Voraussetzung aus Landessicht sei nun der Fokus auf den Flugbetrieb, hieß es bei einer Pressekonferenz.

Besagter Flugbetrieb hat durch den nun bekannt gewordenen Flugplan für den kommenden Winter allerdings einen gehörigen Dämpfer erlitten.

Neuer Direktflug nach Hamburg

Dabei begannen die Nachrichten über die Flugverbindungen in der kalten Jahreszeit - eigentlich - gut. Verkündet wurde zunächst eine neue Strecke. Von 13. Jänner bis 2. März 2024 geht es mit Austrian Airlines von Klagenfurt direkt mit einer Embraer 195 (120 Sitzplätze)  nach Hamburg. Bei einer Presskonferenz wurde gelobt, dass sowohl deutsche als auch österreichische Urlauber von diesem Flug profitieren würden. Einerseits für den Skiurlaub, andererseits zur Erkundung der deutschen Stadt. 

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Der Flug hebt einmal in der Woche am Samstag von Klagenfurt und landet wieder. Ein attraktiver Städte-Kurztrip aus Kärntner-Sicht sieht wohl anders aus.

Ryanair streicht Flüge

Noch unattraktiver wird der Winterflugplan allerdings durch das reduzierte Angebot von Ryanair. Wurden 2022/23 die Ziele London-Stansted, Manchester, Dublin, und Brüssel angeboten, findet sich heuer nur noch London-Stansted auf der Tafel.

Manchester, Dublin und Brüssel wurden aus dem Flugplan gestrichen.

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Die Verantwortlichen des Flughafens, allen voran  Geschäftsführer Maximilian Wildt, hatten aber bereits im August betont, dass die Neuausrichtung des Flughafens nach der Entprivatisierung wohl erst ab dem Sommerflugplan 2024 deutlich zu spüren sei.

FPÖ fordert Plan

Das rief am Mittwoch auch die FPÖ auf den Plan. "Jetzt ist bald ein halbes Jahr seit dem Rückkauf des Flughafens vergangen, aber es wird nicht besser, sondern schlechter", teilte Kärntens FPÖ-Chef Erwin Angerer per Aussendung mit. Nach 10 Jahren Stillstand und Chaos müsse der Flughafen endlich wiederbelebt, ausgebaut und weiterentwickelt werden.

Dies soll auch Thema bei der nächsten Landtagsitzung am 5. Oktober sein.

Aus dem Büro von Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber (ÖVP) wurde gegenüber dem KURIER auf die neue Geschäftsführung verwiesen.

Bisher sprach Gruber immer von einem Zeitrahmen von 2 bis 5 Jahren, den man dem Flughafen für eine Neuausrichtung geben müsste.