Elf-Punkte-Plan soll Covid-Ausbreitung in Hermagor stoppen
Von Anja Kröll
Eine Rekord-Inzidenz von 526,2, aber keine Quarantäne für den Bezirk Hermagor. Diese Entscheidung überraschte einige. Wie berichtet, hatte am Donnerstag ein Krisengipfel zwischen Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ), Hermagors Bezirkshauptmann Heinz Pansi und Experten stattgefunden, wie man die Corona-Ausbreitung in dem Kärntner Bezirk stoppen kann. Er hat die höchste Sieben-Tages-Inzidenz in ganz Österreich.
Das Land Kärnten präsentierte nun einen genauen Elf-Punkte-Plan. Mit dem Wochenende treten darum strengere Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung bekannt.
Negativer Test für Quarantäne-Ende
So endet beispielsweise die Quarantäne nun nur mehr mit einem negativen Coronatest, ein reines Auslaufen der zehntägigen Quarantäne soll es vorerst nicht mehr geben.
Aktuell 97 der gut 18.000 Menschen in der Region im Südwesten Kärntens sind bekannte Coronavirus-Fälle. 80 Prozent von ihnen haben sich mit der britischen Virusmutation angesteckt - bei Familienfeiern, Freizeitaktivitäten und in illegal geöffneten Landgasthäusern, so Kurath. Etwas mehr als sieben Prozent der Bevölkerung im Bezirk haben sich bereits mit Corona infiziert.
Die Schwerpunktkontrollen in Hotellerie und Gastronomie sollen nun intensiviert werden. In den vergangenen Wochen gab es eine „hohe zweistellige Zahl an Anzeigen“ wegen Verstößen, sowohl bei Beherbergern als auch in Lokalen.
Testen fürs Skivergnügen
Eine weitere Einschränkung gibt es, wie in Tirol, bei Skigebieten. Hier müssen Sportler ab Samstag negative Antigentests vorlegen, die maximal 48 Stunden alt sein dürfen. Auf dem Nassfeld, mit 110 Pistenkilometern immerhin das größte Skigebiet Kärntens, ist man auf den Testansturm in Skischuhen gerüstet. Es gibt bereits zwei Teststationen. Ein vorzeitiges Ende des Skibetriebs ist nicht angedacht. Die Lifte sollen bis nach Ostern offen bleiben.
Aber auch beim Contact Tracing wird nachgeschärft: Innerhalb der Bezirkshauptmannschaft wird nochmals Personal in diese Richtung umgeschichtet, Quarantäne-Kontrollen sollen lückenlos werden. Kontaktpersonen der Kategorie eins werden zweimal, einmal sofort und einmal nach fünf Tagen, getestet. Jene der Kategorie zwei werden eingeladen, sich fünf Tage nach Kontakt testen zu lassen - eine Verpflichtung dazu ist Kurath zufolge gesetzlich nicht möglich.
Für Impfungen wird umgeschichtet
Damit sich auch davon abgesehen mehr Menschen testen lassen können, werden am Wochenende Testkapazitäten in Hermagor und Kötschach-Mauthen geschaffen. Auch die Gratis-Heimtests möchte man im Bezirk schon früher verfügbar machen, da ist man allerdings vom Bund abhängig.
Bei den Impfungen wird zugunsten von Hermagor umgeschichtet. Spätestens am 25. Februar sollen alle 1.300 Personen über 80 Jahre, die sich für eine Impfung angemeldet haben, zumindest die erste Teilimpfung erhalten haben. Und bei den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen am 28. Februar werde man die restriktive Wahlordnung umsetzen, sagte Gerd Kurath, Sprecher des Landespressedienstes. Das bedeutet, dass man ohne FFP2-Maske nicht ins Wahllokal gelassen wird - wer keine Maske tragen will oder darf, kann per Briefwahl wählen.
Die Verordnung wird nun mit dem Gesundheitsministerium abgestimmt.