Chronik/Österreich

Ehemann stach Frau vor Kindergarten nieder

Ein Absperrband hängt vor der Einfahrt zum Kindergarten, Polizeiautos stehen vor dem Gebäude. Spurenermittler sichern Beweise, Eltern werden über einen Seiteneingang ins Haus gelotst. Viele kommen, um ihre Kinder früher als geplant abzuholen. Uniformierte sichern den Tatort. Denn der Kindergarten im Klagenfurter Stadtteil Welzenegg war am Donnerstag Schauplatz einer Bluttat.

Gegen 12 Uhr war eine 43-jährige Klagenfurterin auf dem Weg zur Betreuungseinrichtung, um ihren sechsjährigen Sohn abzuholen. Doch gerade, als sie das Gebäude betreten wollte, tauchte ihr gleichaltriger Mann hinter ihr auf.

Beziehungsprobleme dürften sich in den vergangenen Tagen aufgestaut haben, erklärte Oberst Gottlieb Türk, Leiter des Kärntner Landeskriminalamtes: „Eine Trennung stand im Raum.“ Das scheint das Motiv für die Gewalttat gewesen zu sein. Türk: „Der Mann hat der Frau aufgelauert, sie attackiert und mit einem Küchenmesser mehrmals auf sie eingestochen.“

Überwältigt

Zwei Passanten, die zufällig beim Kindergarten vorbeigingen, sahen die Attacke. Sie stürmten zu dem Mann hin, überwältigten ihn und hielten ihn bis zum Eintreffen der Polizei fest. „Der Ver-dächtige hat sich anfangs noch gewehrt, dann aber aufgegeben“, sagt Polizeisprecher Rainer Dionisio. Die Männer werden erst befragt.

Binnen Minuten war ein Notarzt am Tatort, doch die Frau konnte nicht mehr gerettet werden. Sie starb vor dem Eingang zum Kindergarten. Die Kleinen haben nach ersten Angaben nichts von dem blutigen Überfall mitbekommen. Sie wurden jedoch, wie auch die Betreuerinnen und die Kinder des angeschlossenen Horts, vom Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreut. Das Opfer hat noch ein zweites Kind. Was mit den beiden nun geschieht, muss erst geklärt werden.