Chronik/Österreich

Blutiger Streit führte Linzer Polizei zu Drogenring

Einen großen Fang vermeldete die Linzer Polizei am Donnerstag: Durch einen blutigen Streit unter Kontrahenten machte sie einen überregional agierenden Drogenring ausfindig. Insgesamt vier Haupttäter - zwischen 36 und 61 Jahren - und 33 Subverteiler wurden ausgeforscht. 28 davon wurden festgenommen, neun auf freiem Fuß angezeigt.

Insgesamt setzte die Bande Suchtgift mit einem Straßenverkaufswert von einer Million Euro um.

Messerstecherei

Im April des Vorjahres war es in Linz zwischen einem 35-Jährigen und einem 36-Jährigen zu einem Streit um ein Handy gekommen. Dieser eskalierte und der Jüngere stach dem anderen mit einem Messer in den Oberschenkel und kassierte das Mobiltelefon. Bei der Polizei gestand das Opfer dann, mit Drogen zu dealen.

Die Ermittler wiesen ihm dann noch weitere Straftaten nach. Der Mann wurde inzwischen zu zwei Jahren Haft verurteilt, der 35-Jährige wartet noch auf einen Prozess. Er muss sich aber nicht nur wegen Handels mit Crystal Meth und Cannabis sowie schweren Raubs verantworten, sondern auch wegen sexuellen Missbrauchs einer wehrlosen, unter Drogen gesetzten Person, informierte die Polizei weiter.

"Kristall-Oma"

Bei weiterführenden Ermittlungen stießen Beamte dann auf den Drogenring. Eine im Milieu als „Kristall-Oma“ bezeichnete 55-jährige Österreicherin und ein 58-jähriger Serbe wurden auf der Rückfahrt einer Drogenbeschaffung von Wien nach Linz geschnappt. Wenig später erwischten Polizisten einen Kurier in Brunn am Gebirge. Er hatte Stoff aus der Slowakei abgeholt.

33 Straßenläufer genannte Subverteiler sollen an Linzer Drogenumschlagplätzen in einem halben Jahr bis Mitte Dezember 2020 insgesamt 9,2 Kilo Methamphetamin, 500 Gramm Heroin und drei Kilo Cannabiskraut verkauft haben. Auf das Konto von drei weiteren Bandenmitgliedern gehen aber offensichtlich auch noch 40 Diebstähle von teils hochwertigen Fahrrädern.