Chronik/Österreich

Aufbruchstimmung: Investoren rennen Bad Gastein die Türe ein

„Es wird uns die Türe eingerannt“, sagt Gerhard Steinbauer, Bürgermeister von Bad Gastein. Seit die Zukunft dreier historischer Hotels im Zentrum geklärt ist, verspürt der traditionsreiche Tourismusort Aufwind. Investoren entdecken den Ort neu, Hotels werden verkauft und geplant, auch an einer großspurigen Verkehrslösung wird gearbeitet. „Wir haben sehr viele höchst seriöse Interessenten“, meint Steinbauer.

Vor knapp einem Jahr hat die Münchner Hirmer Gruppe die Hotels Straubinger, Post und Badeschloss vom Land, das als Zwischenhändler auftrat, gekauft. Bald sollen die Renovierungspläne zur Genehmigung eingereicht werden, für das Frühjahr ist der Baubeginn geplant. Dass nun klar ist, was im historischen Zentrum passiert, war eine Initialzündung für andere interessierte Investoren.

Zu Jahresbeginn bekam ein weiteres historisches Haus im Zentrum einen neuen Eigentümer. Die CE-Holding kaufte das Hotel Mirabell. Das mehr als 150 Jahre alte Haus soll in den kommenden drei Jahren teilweise abgebrochen und teilweise neu gebaut werden. Aus dem Haus soll ein Hotel mit Lifestyle-Charakter für ein Publikum zwischen 35 und 55 werden. „So etwas in der Art gibt es im Gasteiner Tal noch nicht“, erklärt Eigentümer Christian Ebner. Er bestätigt, dass der Kauf eine direkte Folge des Engagements der Münchner war. „Das hätten wir sonst nicht gemacht“, sagt er.

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Renaissance möglich

Es wird nicht die letzte Investition gewesen sein. Immobilienmakler bieten noch mehr ehemalige Pensionen und Hotels in Zentrumsnähe an. Wenn weitere historische Häuser verkauft werden, käme das einer Renaissance gleich, meint Ebner: „Dann ist das alte Gastein wieder am Aufleben.“

Auch die Verkehrssituation wird sich in den kommenden Jahren verbessern. „Der Gast der Zukunft kommt mit der Bahn“, erklärt Steinbauer. „Deshalb macht es Sinn, dass man versucht den Bahnhof in die Überlegungen miteinzubinden. Die gute Anbindung ist ein Riesenvorteil für das Gasteiner Tal.“

Konzept um 25 Millionen Euro

Wie berichtet, plant die Gemeinde ein 25 Millionen Euro schweres Verkehrskonzept. Das historische und das heutige Ortszentrum rund um den Bahnhof sollen durch einen unterirdischen Fußgängertunnel verbunden werden. Die ÖBB sind mit im Boot. Der Bahnhof soll bis 2025 renoviert werden.

Erste Teile des Verkehrskonzeptes sollen dann in Betrieb sein. „Wenn die ersten Hotels fertig sind, müssen wir auch fertig sein“, sagt Steinbauer. Das soll Ende 2022 der Fall sein. Aktuell werden für die Verkehrslösung Probebohrungen durchgeführt und die Behördenverfahren vorbereitet. Die aktuelle Aufbruchstimmung kommt nach einer langen Durststrecke. „Wir haben 20 Jahren gedarbt, dass sich der Knoten endlich löst. Vor zwei Jahren ist das durch das Land endlich geschehen“, meint der Bürgermeister.