Airpower: "Top Gun" über Zeltweg
Tom Cruise hieß im Film einst Maverick. Jörg Sandhofer ist "Sandman". Im Gegensatz zum Schauspieler in "Top Gun" ist Sandhofer ein echter Pilot, der Eurofighter fliegt, seit es diese Jets in Österreich gibt. Seit 2007 also. "Jeder Mensch braucht Herausforderungen. Du kannst dich in diesem Beruf nie ausruhen", beschreibt Sandhofer den Reiz des Fliegens. "Die Belastungen im Cockpit sind hoch, körperlich wie geistig."
Wer "Sandman" live sehen will, kann das heute, Freitag, und morgen bei der "Airpower" in Zeltweg erleben. Der 47-Jährige eröffnet die Show mit Überflügen im Eurofighter. "8.55 Uhr, 8.57 Uhr und 9.05 Uhr", grinst Sandhofer. Das Timing ist mit den Piloten der übrigen Maschinen ganz genau abgestimmt. "Das muss so sein. Ich kann ja hier nicht kurz die Handbremse anziehen und parken."
Bis zu 50 Meter tief fliegt der Oberstleutnant mit seinem Jet, der einmal 500 km/h drauf hat, dann sogar 800 km/h. "Ein faszinierender Beruf", überlegt Sandhofer, der sich nach der Matura als Alternative zum Fliegen höchstens noch Autodesigner hätte vorstellen können.
Neunfache Gravitation
Ein Beruf, der auch körperlich keine Schwächen zulässt: Sandhofer wiegt 70 Kilogramm, seine Ausrüstung weitere 15. Im Jet wirkt die neunfache Erdbeschleunigung auf ihn, seine Wirbelsäule muss 750 Kilogramm aushalten. "Der Kopf allein wiegt dann 65 Kilo", beschreibt der Pilot.
Zwei Mal hat er die "Airpower" bereits eröffnet, heuer ist es sein drittes Mal. Aufgeregt, vor bis zu 200.000 Besuchern zu fliegen? Sandhofer überlegt kurz. "Ein gewisser Erregungszustand ist da. Aber eigentlich geht es ja um die Leistung, auf die Sekunde genau drüberzufliegen. Ich bringe das zusammen", versichert der "Sandman".
Christiane Teschmit dagegen bleibt heuer am Boden. Bei der letzten Flugschau 2013 war die 32-Jährige mit ihrem Hubschrauber in der Luft. Diesmal ist sie beim "static display" am Fliegerhorst stationiert, also bei jenen Piloten, die Besuchern ihre Fluggeräte erklären. Frau Oberleutnant fliegt sonst eine OH58 Kiowa, einen Mehrzweck-Helikopter, der bewaffnet werden könnte und unter anderem zur Überwachung von Flugverbotszonen eingesetzt wird.
Drei Frauen
Offenbar noch immer so ungewöhnlich, dass Teschmit heute erst eine von nur drei Hubschrauber-Pilotinnen des Bundesheeres ist; unter den Eurofighter-Piloten gibt es gar keine Frau. Fragen über ihre Pionier-Rolle ist Teschmit mittlerweile gewöhnt. "Es ist einfach so: Man muss die Leistung erbringen wie Männer auch, das ist wie in der Privatwirtschaft."
Auch bei der "Airpower" sind Frauen in den internationalen Teams Exotinnen: Unter den 600 Angehörigen des militärischen Personals und den Crews sind gerade einmal 30 Frauen.
Mit ein Grund vielleicht, weshalb sich die 32-Jährige auf ihren Bodeneinsatz bei der "Airpower" freut: "Ich tät’s positiv finden, wenn interessierte junge Mädels kommen und mich ausfragen", überlegt sie. "Ich würde ihnen gerne sagen, ihr habt’s im Leben alle Möglichkeiten, verwirklicht euch."
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Rund um den Fliegerhorst sind 30.000 Stellplätze für Pkw (10 €), Motorräder (5 €) und Busse (60 €) vorhanden. Vor allem morgen, Samstag, raten die Autofahrerklubs, die kostenlosen Shuttlebusse zu benützen: Von Westen kommend gibt es einen Großparkplatz in Fisching, von Osten in Kraubath.
Zähflüssiger Verkehr und Staus dürften aber kaum zu vermeiden sein: Betroffen sind die Murtal-Schnellstraße sowie die Friesacher Straße. Frühzeitig anreisen empfiehlt sich deshalb: Das Airpower-Gelände ist bereits ab sieben Uhr geöffnet.