Chronik/Österreich

150.000 Flug-Fans am ersten Tag

"Markus, Markus, Markus! Komm her", schreit eine begeisterte Mama und hat zwei Piloten im Schlepptau. Markus ist acht Jahre jung und posiert für ein Erinnerungsfoto zwischen den Herren. "Ich geh’ jetzt wieder zu den Hubschraubern", kündigt der Bub an und verschwindet. Mama Sabine nimmt es gelassen. "Solang ich meinen Buben wieder finde, ist alles okay."

Leicht überschaubar ist die Menge am ersten Tag der "Airpower" allerdings nicht: Bis Nachmittag waren bereits 150.000 Besucher auf dem Areal des Fliegerhorsts in Zeltweg. Viele kamen gleich bei Einlassbeginn um sieben Uhr und stellten sich geduldig an den insgesamt 225 Zugangsschleusen an. Die Sicherheitschecks liefen laut Bundesheer reibungslos ab.

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"Die Kontrolle ist kein Problem, man fühlt sich schon sicherer", sagt Besucher Christian Fluch. Der 35-Jährige ist mit seinem Vater Heribert da. "Ich bin schon zum vierten Mal bei der Airpower. Mir taugt das einfach", schildert der 62-Jährige. "Ohrenstöpsel brauch’ ich keine. Das muss schon richtig live sein."

Zu sehen bekommen die Fans viel: 240 Fluggeräte aus 20 Nationen, darunter die Kunstflugstaffeln Frecce tricolori aus Italien, die spanische Patrulla Aguila oder die Flieger von Red Bull.

Fabian, 6, weiß ganz genau, was er sehen will: "Die schnellen Flugzeuge." Er sitzt mit seinen Eltern ganz entspannt auf einer Picknickdecke und lacht umso mehr, je lauter die Flugzeuge werden. "Wir sind ja eigentlich wegen ihm gekommen. Der Bub wollt hierher", beschreibt Papa Sascha Baumgartner. Mama Beate schmunzelt ein bisschen: "Ich bin da, weil die Familie da ist."

Das Wetter spielt mit: Auch für den zweiten Tag der "Airpower" heute, Samstag, ist trockenes Spätsommerwetter prognostiziert.

Kurzurlaub danach

Gute Aussichten also auch für die vielen Hobby-Fotografen, die sich mit Stativen und Teleobjektiven auf die Jagd nach Motiven machen. Bernhard ist so ein Jäger. Der 38-Jährige aus dem deutschen Karlsruhe kam mit ein paar Freunden eigens wegen der Flugschau in der Steiermark. "Ich hoffe auf gutes Licht und die eine oder andere Maschine, die ich noch nicht fotografiert habe." Nach dem Ende der "Airpower" wird noch ein Kurzurlaub im Bundesland angeschlossen.

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Bernhards kleine Reise fällt somit unter jene Umwegrentabilität, mit der Bund und Land die Kosten für die Flugschau verteidigen. 3,6 Millionen Euro sind für die sechste Airpower budgetiert. "Das Geld fließt vier- bis fünffach in die Region zurück", beteuert Verteidigungsminister Hans-Peter Doskozil, SPÖ.

Nächste Schau kommt

Deshalb werde es auch eine siebente Flugschau in Zeltweg geben; ob wie früher in einem Zwei-Jahres-Rhythmus oder wie zuletzt mit drei Jahren Abstand stehe noch nicht fest. Fix sei aber, dass er die Kritik des Bundesrechnungshofes an der "Airpower" 2013 ernst nehme. Die Prüfer rügten die Veranstaltung unter anderem als Verlustbringer. "Die Airpower kostet einiges, natürlich", gesteht Doskozil zu. "Aber es gibt auch Rückflüsse."

Auf einige der Kritikpunkte des Rechnungshofs habe man bereits reagiert: so werde heuer die Werbewirksamkeit der Flugschau bewertet. Außerdem soll überprüft werden, ob und wie sich die Schau auf die Rekrutierungszahlen für das Bundesheer auswirke.