Chronik/Österreich

74 Einbrüche in Salzburg: Duo geht Polizei ins Netz

Nach monatelanger Fahndung sind nun der Polizei in Ungarn zwei Serieneinbrecher ins Netz gegangen, auf deren Konto 126 Einbrüche gehen. 74 der Straftaten verübten sie in Salzburg. Alleine hier entstand ein Schaden von rund 270.000 Euro. Die übrigen Einbrüche begingen sie in Ungarn. Der Gesamtschaden aller Taten beläuft sich auf rund 400.000 Euro, berichtete die Salzburger Polizei am Freitag.

Auf die Spur der beiden 42-jährigen Ungarn war die Salzburger Polizei bereits im vergangenen Herbst gekommen. Intensive Ermittlungen, DNA-Auswertungen, Tatortspuren und Zeugenaussagen haben die Ermittler auf die Spur der Männer gebracht. Festgenommen werden konnten sie damals nicht, weil man sie in Ungarn vermutete. Deshalb wurde ein europäischer Haftbefehl erlassen.

Mehr als geständig

Monatelange wurde nach dem Duo gefahndet, im April stießen die ungarischen Behörden schließlich auf die beiden. Bei den Vernehmungen gaben sie dann sogar mehr Straftaten zu, als ihnen die Polizei zur Last gelegt hatte. Denn in Salzburg war man bis dahin von 67 Einbrüchen mit einem Schaden von rund 180.000 Euro ausgegangen. Diese Zahlen erhöhten sich nun auf 74 Einbrüche mit 270.000 Euro Gesamtschaden. Dazu kommen 59 Einbrüche mit 130.000 Euro Schaden in ihrer Heimat.

Die Ungarn gingen immer nach demselben Schema vor. Sie reisten alle vier bis sechs Wochen nach Salzburg, brachen zur Mittagszeit die Schlösser von Wohnungstüren auf und kehrten nach den Einbrüchen am späten Nachmittag in die Unterkunft zurück. "Eine Gegenüberstellung der Nächtigungen in der Stadt Salzburg mit den in Salzburg stattgefundenen Wohnungseinbrüchen ergab eine exakte Übereinstimmung", so die Polizei.

Eine weitere Eigenheit der Verdächtigen war, dass sie bei ihren Straftaten Schuhe stahlen, die sie dann bei weiteren Einbrüchen benutzten. Im Juni 2017 führte ein DNA-Treffer zu einem der beiden Ungarn. Das Kriminalreferat des Stadtpolizeikommandos Salzburg stellte mithilfe von Kollegen im Ausland fest, dass der Mann wegen Eigentumsdelikten in Europa bereits amtsbekannt war. Beide Verdächtige sitzen nun in Ungarn im Gefängnis.