562 Neuinfektionen in Österreich
Österreich ist gestern aus dem langen Lockdown erwacht. Gastronomie, Hotels, Sport-Einrichtungen & Co. dürfen nun also wieder besucht werden, entsprechende Sicherheitsvorkehrungen - getestet, genesen, geimpft - vorausgesetzt.
Ein allzu starker Anstieg der Infektionszahlen durch die Öffnung ist nicht zu erwarten: "Die Situation sollte stabil bleiben", meint etwa Komplexitätsforscher Peter Klimek gestern Abend in Wien heute.
Auch die Experten des Covid-Prognose-Konsortiums gehen in ihrer jüngsten Analyse von einer weiterhin sehr positiven Entwicklung aus. So sollen sich die Neuinfektionen kommende Woche auf täglich rund 460 einpendeln. Außerdem werden für kommenden Mittwoch weniger als 200 Covid-19-Intensivpatienten erwartet. Die Sieben-Tages-Inzidenz pro 100.000 Einwohner soll laut der Prognose kommende Woche auf 34,1 sinken.
Von gestern auf heute wurden in Österreich 562 neue Infektionen gemeldet. Das liegt unter dem Schnitt der vergangenen sieben Tage (675).
Allerdings wurden im Vergleich zu den letzten Tagen mit 19 weiteren Toten mehr Todesfälle in Zusammenhang mit Covid eingemeldet.
Mit Donnerstag gibt es in Österreich 9.333 aktive Fälle, um 421 weniger als am Mittwoch. Genesen sind seit Ausbruch der Epidemie 619.756 Personen, innerhalb der vergangenen 24 Stunden gelten 964 als wieder gesund.
Gestiegen ist in den vergangenen 24 Stunden mit 19 die Zahl der Todesfälle, von Dienstag auf Mittwoch waren es neun, im Sieben-Tages-Schnitt täglich 11,9. In den vergangenen sieben Tagen wurden 83 Todesfälle registriert. Insgesamt hat die Pandemie 10.527 Tote in Österreich gefordert.
Im Krankenhaus lagen am Donnerstag (Stand: 9.30 Uhr) 782 Personen, das sind um 71 weniger als am Mittwoch gemeldet waren. 252 Covid-Patienten wurden auf Intensivstationen betreut (minus 15 seit gestern, minus 64 innerhalb einer Woche).
Die Neuinfektionen in den Bundesländern
- Burgenland: 9
- Kärnten: 50
- Niederösterreich: 86
- Oberösterreich: 96
- Salzburg: -16
- Steiermark: 90
- Tirol: 89
- Vorarlberg: 34
- Wien: 124
Aktuelle Entwicklungen
- Klimek: Maskenpflicht könnte schon im Juni fallen (mehr)
- FSME- und Covid-Impfung: Ist beides gleichzeitig möglich? (mehr)
- Ab Herbst sollen alle Wiener Schüler gurgeln (mehr)
- Tschechien wartet immer noch auf österreichische Impfdosen (mehr)
- Apotheken stellen ab sofort Impfnachweise aus (mehr)
- Trotz Vollimmunisierung: 80 Impfdurchbrüche in Österreich (mehr)
Neue Fälle nach Alter
Während in der ersten und zweiten Welle vor allem ältere Menschen betroffen waren, wurden in der dritten Welle auch viele Jugendliche infiziert. Das liegt zum einen in einer massiven Ausweitung der Testungen - seit Februar werden Österreichs Schüler via Antigen-Test auf das Coronavirus getestet.
Und zum anderen an der weiten Verbreitung der britischen Virusvariante, die deutlich ansteckender ist.
Zur Grafik: Klicken Sie auf die einzelnen Altersgruppen, um sie ein- und auszublenden.
Impfstatus in Österreich und international
Seit 27. Dezember wird auch in Österreich geimpft. Der Impfstart gab vielen Menschen Hoffnung, bald wieder in ihr altes Leben zurückkehren zu können. Doch bis die Impfung auch eine kritische Masse erreicht, ist noch etwas Geduld gefragt.
Das zeigen die täglich veröffentlichten Impfzahlen des Gesundheitsministeriums, die seit Mitte Jänner tagesaktuell veröffentlicht werden. Die derzeit kommunizierte Zahl zeigt jedoch nicht den präzisen Stand der aktuell geimpften Personen, sondern lediglich einen "Näherungswert".
Hospitalisierungen in Österreich
Maßgeblich für etwaige weitere Maßnahmen gelten vor allem die Spitalskapazitäten. Grob gesagt gilt hier die 100-10-1-Regel: Von 100 infizierten Menschen müssen rund 10 hospitalisiert werden, einer davon landet auf der Intensivstation - und das meist gleich für mindestens 10 Tage.
Wie die Bettenkapazitäten in Spitälern in den einzelnen Bundesländern aussieht, das zeigt die folgende Grafik.
Die folgende Grafik zeigt die 7-Tages-Inzidenz für ganz Österreich, heruntergebrochen auf Bezirksebene.
Die sogenannte Inzidenz gilt als wichtiger Richtwert in der Pandemiebekämpfung. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohner an. Die 14-Tages-Inzidenz wird herangezogen, um langfristige Tendenzen besser darstellen zu können.
In Deutschland etwa liegt die zulässige Obergrenze bisher bei 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. In Österreich ist eine solche Grenze nicht genau definiert. In der Corona-Ampel wird eine Region auf Rot gestellt, wenn es eien "hohe kumulative 7-Tages-Inzidenz relativ zur Bevölkerungsgröße" gibt.
Todesfälle in Österreich
Corona-Hotspots in Österreich
Folgende Grafik zeigt täglich die neuen Fälle gerechnet auf 100.000 Einwohner - gereiht nach Bezirk.
Anmerkung: Bei Bezirken unter 100.000 Einwohnern sind die Fälle statistisch hochgerechnet um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Die in dieser Kategorie angegebenen Neuinfektionen müssen also nicht den tatsächlichen Fällen entsprechen.
Testungen und Anteil positiver Tests
Steigen die Zahlen nur, weil wir mehr testen? Diese Frage beschäftigte vor allem im Sommer die Corona-sensibilisierte Öffentlichkeit. Eine Antwort darauf kann die Positivrate bei den Testungen liegen. War diese im Sommer bei rund fünf Prozent, so landete sie im Herbst bei bis zu 25 Prozent. Wären steigende Neuinfektionszahlen nur auf vermehrte Tests zurückzuführen, dürfte sich der Anteil positiver Tests eigentlich nicht ändern.
Klicken Sie in die Kurve, um die genauen Anzahl der täglich neuen Testungen zu sehen.
Internationaler Vergleich
Acht Monate nach Beginn der weltweiten Corona-Pandemie findet sich Österreich im weltweiten Spitzenfeld des Infektions-Geschehens wieder.